Die Touristikbranche blicke positiv auf die bevorstehende Haupturlaubssaison im Sommer, so der Deutsche Reiseverband (DRV) angesichts der seit Jahresanfang steigenden Vorausbuchungen. Besonders Auslandsreisen werden bei Reiseveranstaltern und Reisebüros wieder verstärkt nachgefragt. Während sich die Umsätze wieder Richtung Vor-Corona-Niveau bewegen, liegt die Zahl der Reisenden aktuell noch unter denen von 2019.
Die Herausforderung sei es, die Attraktivität und den Zugang zu Urlaubsreisen wieder für einen ähnlich hohen Anteil der Bevölkerung herzustellen wie vor der Pandemie, worauf der DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag am Mittwoch, 10. Mai, aufmerksam machte.
Zur Wachstumsbremse könnte der „sich weiter abzeichnende Fachkräftemangel und die sinkenden Ausbildungszahlen werden“, sagte Inger. Schon jetzt spürten besonders Reisebüros und Reiseveranstalter den Mangel an qualifizierten Fachkräften. Zwar versuche die Reisewirtschaft durch eigene Initiativen Entlastung zu schaffen, politisch herausfordernd sei jedoch der Erhalt der touristischen Infrastrukturen an den staatlichen Bildungseinrichtungen. Den Rückgang an Schülern und Studenten an Berufsschulen und Universitäten bezeichnete er als „besorgniserregend“. Ganze Klassen und Jahrgänge seien etwa jüngst in Berufsschulen nicht mehr zustande gekommen. Hier bedürfe es staatlicher Unterstützung, diese Infrastrukturen zu erhalten und wieder aufzubauen. Für den Vertrieb und die Veranstalter sei besonders das Berufsbild Tourismuskauffrau/mann wichtig – hier habe es in der Corona-Krise einen spürbaren Rückgang gegeben.
Trotzdem blicke die Reisewirtschaft zuversichtlich in die Zukunft, machte der DRV vor dem Tourismusausschuss deutlich. „Die Deutschen verreisen gerne, präferieren die Länder rund ums Mittelmeer, sind aber auch neuen Reisezielen und Angeboten gegenüber aufgeschlossen“, so der DRV.