Bremerhaven konnte sich im Wettbewerb um den "European Access City Award" gegen 50 europäische Städte behaupten und hat den zweiten Platz abgeräumt. Mit dem Award zeichnet die Europäische Kommission Städte aus, die erfolgreich daran arbeiten, barrierefreier zu werden und den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zum städtischen Leben zu fördern. Die Bremerhavener Bewerbung überzeugte die Jury vor allem durch ihre qualitativ hochwertige Angebotsvielfalt im Tourismus- und Freizeitbereich, die viele unterschiedliche Zielgruppen von Menschen mit Behinderungen erreicht, durch die digitalen Informationsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung, die Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung sowie durch die nachhaltige Verankerung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung über das Bremerhavener Ortsgesetz, den Teilhabeplan und den Inklusionsbeirat. Damit steht die Seestadt auf der Stufe mit deutschen Städten wie Berlin und Köln, die ebenfalls schon mit dem Award ausgezeichnet wurden. Mit dem ersten und dritten Platz ausgezeichnet wurden Jönköping (Schweden) und Gdynia (Polen).
30 Betriebe nach Konzept "Reisen für Alle" zertifiziert
Dr. Ralf Meyer, Geschäftsführer von Erlebnis Bremerhaven, betont, dass Barrierefreiheit ein stetiger, nicht endender Prozess sei. Mit dem Gutachten zum „Barrierefreien Tourismus in der Seestadt Bremerhaven“ sei die Bearbeitung dieses Marktsegments im Jahr 2017 gestartet. Einige Projekte, wie die Zertifizierung von knapp 30 Betrieben nach dem bundesweit einheitlichen Konzept „Reisen für Alle“ seien bereits abgeschlossen, ebenso wie die Installation des neuen barrierefreien Pontons am Neuen Hafen, auf dem mittels Hebelift Rollstuhlfahrer auf Boote übergesetzt werden können. Rampen zu Wasserstandsanzeiger und Holzhafen, Tastmodell und touristische Stadtpläne mit Informationen für Menschen mit Behinderung seien weitere umgesetzte Punkte.