Ende Juni hat die Rostocker Bürgerschaft beschlossen, dass die Hanse- und Universitätsstadt Rostock trotz vierjähriger Planungsarbeit keine Bundesgartenschau als einzelnes Event realisieren wird. Es ist die erste BUGA-Absage in der über 70-jährigen Geschichte der deutschen Bundesgartenschauen. Als Grund führte Oberbürgermeister und BUGA-Aufsichtsratsvorsitzender Claus Ruhe Madsen die veränderten Bedingungen an, unter denen sich die für 2025 geplante Veranstaltung in Rostock nicht mehr realisieren lasse: Die Planungen würden durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg sowie steigende Kosten für Material und fehlende Fachkräfte am Markt erschwert.
Kostensteigerungen um im Schnitt 32 Prozent
Mehrere Risikoanalysen hatten zeitliche Verzögerungen in den geplanten Bauprojekten und Kostensteigerungen aus heutiger Sicht um durchschnittlich 32 Prozent prophezeit. Der Aufsichtsrat hatte seinerzeit vier alternative Szenarien zur Prüfung in Auftrag gegeben, die eine Verschiebung in die Jahre 2026 oder 2028 beziehungsweise eine Verlagerung der Gartenschau in den IGA-Park beinhalteten. Doch auch das ist vorerst vom Tisch. Nun sollen der Vertrag mit der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) gekündigt, die Mitarbeiter in anderen städtischen Bereichen untergebracht werden.
Projekte sollen priorisiert umgesetzt werden
„Die Absage aus Rostock bedauern wir sehr“, sagt DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der BUGA Rostock 2025 GmbH. „Bis zuletzt haben wir das enorme Potential einer Bundesgartenschau in Rostock gesehen.“ Laut Oliver Fudickar, Geschäftsführer des Bereiches Durchführung der BUGA Rostock 2025 GmbH, sollen trotz Absage die angedachten BUGA-Orte am Rostocker Oval in einen noch attraktiveren Lebensraum verwandelt werden. Die geplanten Projekte sollen priorisiert umgesetzt werden. Oberste Priorität haben die Realisierung der Warnow-Brücke, die Neugestaltung des Stadt-Hafens und der Bau eines Wohnquartiers auf der östlichen Warnow-Seite. Weiter unten in der Prioritätenliste stehen der Stadtpark auf einem Deponiegelände sowie das Erlebbarmachen des Biotops Hechtgrabenniederung. Niedrigste Priorität haben die geplante Freianlage auf dem Fährberg, ein Stadtstrand, der Bau der Greifenbrücke und die Sanierung des IGA-Parks.
Nächste BUGA 2023 in Mannheim
Bis zum Jahr 2031 sind Bundesgartenschauen verbindlich geplant, teilt die DBG mit. Gespräche mit Städten und Regionen, die sich mit der Planung einer BUGA oder IGA mit einem Zeithorizont in die 2040er Jahre befassen, werden demnach bereits intensiv geführt. Die nächste BUGA wird 2023 wie geplant in Mannheim stattfinden.