Mit dem Plus von zwölf Prozent zeigt Europa eine Erholung des Tourismus, die deutlich über dem weltweiten Durchschnitt liegt. Es geht in erster Linie auf Reisen innerhalb der Region (+zehn Prozent im Vergleich zu 2023) und einen erheblichen Zustrom von Besuchern aus den Langstreckenmärkten im asiatisch-pazifischen Raum (+ elf Prozent) zurück und ebenso aus den USA (+21 Prozent),wie aktuelle Zahlen der Europäischen Tourismusvereinigung (ETOA) und des Marktforschungsinstituts Forwardkeys verdeutlichen.
München europaweit im Ranking vorn
Städtische Reiseziele führen die Wiederbelebung des Tourismus in Europa an und übertreffen die traditionellen Sonnen- und Strandurlaube. Besonders hervor sticht im europäischen Ranking bayrische Landeshauptstadt München, die ein Plus von 37 Prozent beim Incoming-Tourismus verbuchen kann. Sie profitiert in diesem Sommer von wichtigen Sport- und Musikereignissen. Dieses enorme Wachstum dürfte sich auch bei lokalen Busunternehmen in deutlich erhöhten Anfragen für Anmietverkehre bemerkbar machen.
Aber auch andere Städte legten diesen Sommer im Incoming-Tourismus deutlich zu: Zum Beispiel Wien (+23 Prozent), Edinburgh (+19 Prozent), Madrid (+16 Prozent) und Venedig (+16 Prozent).
Mittellange Reisen im Trend
Während mittellange Aufenthalte nach wie vor den größten Anteil an den innerregionalen Ankünften ausmachen (63 Prozent), weisen Kurzreisen mit einer bis drei Übernachtungen mit +23 Prozent das höchste Wachstum bis 2023 auf und machen 16 Prozent aller Aufenthalte aus. Lange Reisen - über zwei Wochen - verzeichnen mit einem Plus von fünf Prozent ein bescheideneres Wachstum.
Starker Anstieg der Gäste aus Asien - mit neuen Vorlieben
Die Ankünfte aus China haben diesen Sommer um 64 Prozent zugenommen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023,, die Ankünfte aus Japan um 53 Prozent. Obwohl das Gesamtaufkommen immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie liegt, haben Verbesserungen bei den Flugverbindungen zu einem sprunghaften Anstieg der Reisen aus diesen Ländern geführt. Insbesondere auf China entfällt ein wesentlich größerer Anteil der Sitzplatzkapazität als vor der Pandemie (+zwölf Prozent),
Auf dem asiatisch-pazifischen Markt sind diesen Sommer Multidestinationsreisen sehr gefragt - auch hiervon profitiert die bayerische Landeshauptstadt. Zu den herausragenden Städtekombinationen gehören Budapest-Wien (+118 Prozent), Mailand-München (+106 Prozent) und Prag-Amsterdam (+71 Prozent). Das spiegelt die Beliebtheit europäischer Städteziele bei asiatischen Reisenden wider, die kulturelle, historische und Shopping-Aktivitäten miteinander verbinden möchten.
Auch die gerade zu Ende gegangene Fußball-Europameisterschaft hatte einen positiven Effekt auf den Incoming-Tourismus: Die Ankünfte im Gastgeberland Deutschland verzeichneten ein Wachstum von 19 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023.