Bereits 2021 sei eine deutliche Entspannung spürbar gewesen, so der Mobility Market Outlook (MMO) von Statista. Global setze der Tourismus im vergangenen Jahr rund 260 Milliarden Euro um. In diesem Jahr werden es voraussichtlich mehr als 353 Milliarden Euro sein, was laut Statista mit 46 Prozent das stärkste jährliche Wachstum der letzten Jahre bedeuten würde. Bis zur vollständigen Erholung werde es aber wahrscheinlich bis 2024 dauern, so die Statistiker.
Die Corona-Pandemie hat das Reiseverhalten der vergangenen zwei Jahre maßgeblich beeinflusst und wird das auch in den kommenden Jahren tun. Im Global Consumer Survey (GCS) von Statista aus dem Februar 2022 zeigt sich, welche Trends aus dem Markt kommen und wie diese einzuschätzen sind. So ist Flexibilität ist seit Pandemiebeginn eine Grundbedingung für den Tourismus. Während die Mehrheit der Reisenden in Deutschland für den Antritt internationaler Reisen 2019 noch eine Entscheidungszeit über drei Monaten brauchte, entscheiden sich mittlerweile 28 Prozent der Touristen innerhalb von ein bis drei Monaten. Knapp ein Viertel sogar weniger als vier Wochen vor Reiseantritt. Die Relevanz von Reiserücktrittsversicherungen ist im Vor-Corona-Vergleich um fast zehn Prozent gestiegen, die von Reiseabbruchsversicherungen sogar um über 20 Prozent.
Starker Binnentourismus
Die Pandemie hat auch dafür gesorgt, dass der Binnentourismus gestärkt wurde. Während der Anteil an den Übernachtungen deutscher Gäste im Juni 2019 nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei 84 Prozent lag, betrug er sowohl im Juni 2020 und 2021 starke 94 Prozent. Obwohl die Rückkehr ausländischer Touristen diesen Anteil senken wird, sei vor allem bei den unter-30-Jährigen eine eindeutige Veränderung sichtbar. So zeigt der GCS von Statista, dass auch im nächsten Jahr über 38 Prozent der Reisenden unter 30 Jahren eine Inlandsreise unternehmen wollen, das bedeutet eine Steigerung von fast 25 Prozent. Insgesamt planen 72 Prozent der reisenden Deutschen in den nächsten zwölf Monaten einen Inlandsurlaub. 2019 lag dieser Anteil noch bei 39 Prozent. Während zwölf Prozent als Grund für den Inlandsurlaub Nachhaltigkeit angeben, sind 37 Prozent der Meinung, dass Deutschland-Urlaub „ebenso aufregend wie eine Auslandsreise“ sein kann.