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Künstliche Intelligenz: Deutsche Unternehmen sind noch zurückhaltend

03.08.2023 11:02 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der erfolgreiche Einsatz von KI hängt von qualitativ hochwertigen, gut organisierten Daten ab
© Foto: Symbiontek

Bisher setzen nur wenige deutsche Unternehmen Künstliche Intelligenz schon ein, viele befassen sich jedoch mit dem Thema. Die Touristikbranche könnte dadurch nachhaltig verändert werden, sind viele überzeugt.

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Auch wenn das Thema Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, so sind deutsche Unternehmen beim Einsatz bisher zurückhaltend. Laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts setzen derzeit 13,3 Prozent der Unternehmen in Deutschland KI ein und weiter 9,2 Prozent planen sie zu nutzen. Weitere 36,7 Prozent aller befragten Firmen diskutieren über mögliche Anwendungsszenarien. „Die Mehrheit aller Unternehmen in Deutschland setzt sich aktuell mit KI auseinander“, sagte Anna Wolf vom Ifo Institut.

„Unternehmen verschiedenster Branchen nutzen KI-Anwendungen: Darunter die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Pharmaindustrie und der Dienstleistungssektor“, sagte Anna Wolf. Nahezu alle IT-Dienstleister würden sich mit diesem Thema auseinandersetzen oder sehen Anwendungsmöglichkeiten. Doch nicht überall ist KI auf dem Vormarsch. Für rund 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland ist KI gegenwärtig kein Thema. Im Baugewerbe liegt dieser Anteil sogar bei 60 Prozent.

KI-basierte Systeme verarbeiten große Datenmengen mit Hilfe von Algorithmen, um mit automatisierter Datenanalyse schnell Entscheidungen zu treffen.

Für die Anwendung braucht es große Datenmengen

Im Tourismus wird das Thema KI lebhaft diskutiert, so befasste sich auch schon der Tourismusausschuss des Bundestages mit dem Thema, wo in einer Anhörung mehrere Sachverständige den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Reisebranche erläuterten. Professor Wolfram Höpken von der Hochschule Ravensburg-Weingarten war beispielsweise der Ansicht, dass sich KI im Tourismus gut dazu eigne, Projektionen von Menschenansammlungen zu bestimmten Zeitpunkten anzufertigen. „Damit lassen sich Touristenströme besser lenken“, so Höpken.

Doch um KI gut umsetzen zu können, brauche es sehr große Datenmengen. Diese zu sammeln bedürfe jedoch noch eines recht großen Aufwandes, betonten Experten. „KI ist plötzlich der heilige Gral – und das Potenzial ist natürlich hoch. Aber es gibt fast immer viel mehr Potenzial darin, die eigenen Daten mal richtig zu nutzen«, sagt beispielsweise Andreas O. Schwan, Experte für Informations- und Datenmanagement.

„KI und maschinelles Lernen sind in hohem Maße von qualitativ hochwertigen, gut organisierten Daten abhängig“, betont Schwan und fügt hinzu: „Wenn ein Unternehmen seine Daten nicht effektiv verwaltet, können KI-Algorithmen auf ungenaue oder irreführende Informationen stoßen, was zu fehlerhaften Schlussfolgerungen und Entscheidungen führt.“

KI wird Tourismus nachhaltig verändern

Davon, dass die Künstliche Intelligenz die Tourismuswelt nachhaltig verändern wird, ist man auch beim Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV) überzeugt. Die ATV-Mitgliederverbände – unter anderem der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) und der Internationale Verband der Paketer (VPR) – und deren Unternehmen hatten in zwei Webinaren Gelegenheit, einen Einblick zu bekommen, was KI bereits heute kann und wie sie sich für alltägliche und weniger alltägliche Arbeiten nutzen lässt.

So erläuterte Günter Exel vom Unternehmen Realizing Progress unter anderem, wie sich der Chatbot für die Content-Produktion sinnvoll nutzen lässt und welche Möglichkeiten sich durch Plugins und den neuen Code Interpreter auch für die Datenanalyse ergeben – etwa bei der Auswertung von Kundenfeedback. „ChatGPT ist längst zu einem mächtigen Werkzeugkoffer geworden, der in keinem Unternehmen fehlen sollte. Das große Interesse zeigt, dass sich immer mehr Mitarbeitende in der Tourismusbranche mit den Chancen durch Künstliche Intelligenz auseinandersetzen“, so das Fazit von Günter Exel.

„Künstliche Intelligenz bietet dem Tourismus viele Anknüpfungspunkte, wichtige Themen wie Nachhaltigkeit oder auch den Fachkräftemangel effizient anzugehen“, sagte Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb (VIR) und Sprecher des ATV, abschließend.

Ob der Einsatz von KI in der Busbranche eher Fluch oder Segen ist, erfahren Sie in unserem Podcast.

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