Tief im masurischen Wald liegen die Reste der gigantischen Militäranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. In einem der riesigen Bunker entstand 2003 ein Museum zur Geschichte des „OKH Mauerwald“ und der damaligen Ostfront. Immer wieder kamen Gerüchte auf, dass auf dem Gelände Teile des Bernsteinzimmers oder sogar die geamten Verkleidungen des Prachtraums aus Bernstein eingelagert sein könnten. Sie wurden 1941 vom nationalsozialistischen Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg aus dem Katharinenpalast im russischen Zarskoje Selo (Puschkin) geraubt.
Nachdem die Suche 2017 ergebnislos abgebrochen wurde, entschied sich die Museumsverwaltung, das prachtvolle Zimmer wieder erstehen zu lassen. Ursprünglich wurde es auf Geheiß des preußischen Königs Friedrich I. nach Plänen Johann Friedrich Eosanders von Danziger Bernsteinmeistern angefertigt. Schon 1716 kam es in den Besitz der russischen Zarenfamilie. Katharina die Große ließ es erweitern und im Katharinenpalast einbauen.
Die Replik im Mamerki-Museum wurde über einem Grundriss von zehn mal zehn Metern bei acht Metern Höhe errichtet. Dafür wurde eigens ein neuer Ausstellungspavillon gebaut. Anders als für den 2003 im Katharinenpalast fertiggestellten Nachbau wurde in Mamerki kein Bernstein verwendet. Für die Wände und die Decke kam eine spezielle Plastikmischung zum Einsatz, welche annähernd die gleichen Licht- und Glanzeigenschaften wie das Gold der Ostsee besitzt. Die Deckenverzierungen wurden dabei per 3D-Druck erstellt, der edle Holzboden komplett in Handarbeit angefertigt