Eröffnet wurde die Ausstellung bereits am 1. Juli. donnerstags bis samstangs ist sie nun bis zum 23. September jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Neben Pigcassos Werken können Besucher auch Videos des Schweins in Aktion anschauen.
Gezeigt werden Pigcassos Werke bereits auf der ganzen Welt. Ein so großes Wunder, wie es auf den ersten Blick scheint, ist die "Gabe" der Schweinedame aber gar nicht. Ihre Halterin - die Südafrikanerin Joanne Lefson - holte das Ferkel im Alter von vier Wochen aus einem industriellen Massenstall am Rande von Kapstadt. Pigcassos Geschichte erzählt, dass Lefson eines Tages bemerkt habe, dass sich ihr Schwein für einen alten Pinsel interessiert habe. Daraufhin habe Lefson Pinsel an Pigcassos Schnauze "angepasst" und sie "ermuntert, auf eine Leinwand zuzugehen". Es habe nicht lange gedauert, bis Pigcasso dann angefangen habe, zu malen.
Tatsächlich ist es kein Kunststück, einem Tier das Malen beizubringen - gerade Schweine stehen in Sachen Intelligenz und Lernfähigkeit insbesondere Hunden in nichts nach. Und: sie finden - wie Hunde - schnell Gefallen an allem, was ihnen lustig ist und irgendwie mit "Belohnungen" zu tun hat, speziell fressbaren Belohnungen. Sehr viel interessanter als trainierte Tiere sind jene, die völlig ohne Training anfangen zu malen. Derartiges ist bereits bei zahlreichen Spezies nachgewiesen worden, darunter Elefanten, Wale und Delfine und insbesondere Katzen. Es gibt sogar noch alte Schriftrollen aus Ägypten, die malende Katzen dokumentieren.
Dennoch sollen diese Informationen die Großartigkeit von Pigcassos Fähigkeiten nicht schmälern. Immerhin wurde eines ihrer Werke 2021 für stolze 25.500 Euro verkauft. Nach den übrigen, mittlerweile über 500 Gemälden der 6-jährigen Grunz-Künstlerin strecken sich interessierte Investoren aus aller Welt. Kein Wunder, das Pigcasso auch schon ein eigenes Wein-Label vorzuweisen hat. Der Erlös aus dem Verkauf ihrer Produkte fließt dem Farm Sanctuary SA in Südafrika zu. Dort lebt Pigcasso und hilft, Rettungs-, Rehabilitations- und Bildungsinitiativen auf dem Gnadenhof zu finanzieren. Dadurch soll "eine erwachte Verbindung zwischen Nahrung, Nutztieren und Klimawandel" geschaffen werden, um für eine "freundlichere, nachhaltigere Welt" zu inspirieren.