Angesichts der enormen Verteuerung von Energie- und Treibstoffkosten, haben der Internationaler Bustouristik Verband RDA und die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) die steuerfreie Abgabe von Dieselkraftstoffen an Busreiseveranstalter gefordert. „Mit diesem Dieselpreis, der zu einem Großteil aus Steuern besteht, werden wir die mittelständischen Strukturen der Bus- und Gruppentouristik gerade im ländlichen Raum nicht vollständig erhalten können“, erklärte der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering. „Durch eine pauschale Absenkung der Energie- und Treibstoffkosten für den gesamten Straßenverkehr wird der notwendige marktwirtschaftliche Verbraucherimpuls zugunsten des effizienten und klimafreundlichen Reisebusses erneut ausbleiben“, führte Meyering weiter aus, deshalb sei es wichtig, den „Dieselkraftstoff zukünftig für Busreiseveranstalter steuerfrei zu stellen“.
Reisebusverkehre – die nach Angaben des Umweltbundesamts zu den emissionsärmsten und damit klimafreundlichsten Reiseverkehren überhaupt zählen – werden trotz dieser amtlichen Einschätzung steuerlich nicht entlastet. So fehlt nicht nur der notwendige marktwirtschaftliche Impuls für den Verbraucher, bei der Wahl des Reiseverkehrsträgers den energieeffizienten Reisebus vorzuziehen, vielmehr wird durch die Steuerfreiheit von Flugbenzin innerhalb der EU ein klimaschädlicher und damit falscher Verbraucheranreiz gesetzt, kritisieren RDA und gbk.
Den klimapolitischen Aussagen der Politik müssen endlich Taten folgen
„Die steuerliche Entlastung bei der Bahn hatte eine klimapolitische Grundlage, die für Reisebusverkehre gleichfalls vorliegt“, betonte RDA-Präsident Benedikt Esser. „Dennoch wurden nur die Bahnverkehre und nicht die Reisebusverkehre steuerlich entlastet. Die Busreiseveranstalter erwarten nach zwei katastrophalen Jahren in der Corona-Pandemie und der enormen Verteuerung des Dieselkraftstoffes, dass den klimapolitischen Aussagen der Politik nun endlich Taten folgen und Dieselkraftstoffe für Busreiseveranstalter steuerfrei gestellt werden“, sagte Esser und fügte hinzu: „Das letzte, was die Busreisebranche jetzt gebrauchen kann, ist die künstliche Verteuerung des Dieselpreises durch Steuern.“
Die rund 1200 überwiegend familiengeführten Unternehmen der Bus- und Gruppentouristik gehören zu den durch die Corona-Krise besonders stark betroffenen Unternehmen. Busreiseverbote und weitere Einschränkungen während der Pandemie führten in den vergangenen zwei Jahren zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden, die nur teilweise durch staatliche Hilfen kompensiert werden konnten. Der dringend benötigte Neustart, der sich für die Reisesaison 2022 zunächst abzeichnete, droht nun durch die extreme Energie- und Treibstoffkostenverteuerung gefährdet zu sein.