„Unser Deutschland-Geschäft ist im vergangenen Jahr, trotz der Pandemie, stabil geblieben“, erklärte Katharina Jessel, Vorstandsmitglied der Union Reiseversicherung (URV), am Rande der digitalen ITB Berlin. Laut URV haben sich die Beitragseinnahmen auf einem stabilen Niveau entwickelt und sind um etwa zwei Prozent auf 64,5 (65,9) Millionen Euro zurückgegangen. Die Reise-Rücktrittskosten-Versicherung erreichte mit Beitragseinnahmen von 68,7 (84,7) Millionen Euro bzw. rund 90 (72) Prozent erneut den höchsten Anteil am Gesamtumsatz. Die gebuchten Bruttobeiträge sind um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 76,6 (117,7) Millionen Euro zurückgegangen. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle gingen in Folge der eingeschränkten Reisemöglichkeiten überproportional zu den Beitragseinnahmen auf 23,4 (71,3) Millionen Euro zurück.
Weiter erklärte die URV, dass man zum Jahresbeginn 2022 durch eine Kooperation mit Medgate Deutschland das telemedizinische Angebot erweitert hat. Kunden der URV würden so von einer umfassenden telemedizinischen Beratung durch Fachärzte profitieren. Bei Bedarf würden sie an anerkannte Mediziner und Kliniken im Zielgebiet weitervermittelt. „Der telemedizinische Service in unserem ‚Medical Protect Plus Paket‘ ist bei unseren Vertriebspartnern sehr beliebt, neben dem Versicherungsbaustein ‚Covid Protect Plus‘, erklärte Alexander Piwonski, Leiter Vertrieb der URV.
Die URV rechnet mit einer Preiserhöhung bei Flugreisen
Der Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland haben de facto zu einer Einstellung touristischer Reisen in beide Länder geführt. Überflugverbote infolge der politischen Maßnahmen werden sich aller Voraussicht nach auch auf die Kerosinpreise auswirken und eine Preiserhöhung von Flugreisen zur Folge haben, insbesondere in Richtung nach Ostasien, schätzt die URV.
„Im operativen Geschäftsbetrieb rechnen wir mit Veränderungen bei Rückholtransporten aus Asien. Wir beobachten die Lage, gemeinsam mit der Deutschen Assistance Service, sehr genau“, sagte Katharina Jessel. „Da die Hauptreiseströme in die Mittelmeerregion gehen, rechnen wir – Stand heute – nur mit geringen Stornierungen gebuchter Reisen und einem geringfügig veränderten Reiserverhalten“.