Nachdem das Bundeskabinett die Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Nationalen Tourismusstrategie beschlossen hat, fielen die Reaktionen darauf gemischt aus. So begrüßte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), das Papier: „Nach der Coronapandemie steht der Tourismus nicht nur vor der Herausforderung, wieder Tritt zu fassen. Der Tourismus muss auch eigene Anstrengungen zum Erreichen der Klimaziele unternehmen und die Digitalisierung und den Fachkräftemangel meistern. Darauf muss die Nationalen Tourismusstrategie Antworten geben und mit konkreten Maßnahmen untersetzen.“
Es sei richtig, dass die Bundesregierung die Nationale Tourismusstrategie als „Aufgabe aller mit Tourismusthemen befassten Ministerien einstuft. Denn nur gemeinsam und koordiniert – auch mit den Bundesländern – kann der Tourismus in seiner Vielfalt zukunftssicher aufgestellt werden. Das ist ein deutlich neuer Ansatz, den wir bei der Vorgängerregierung vermisst haben. Jetzt muss es zügig an die Erarbeitung der konkreten Maßnahmen gehen. Die Eckpunkte stimmen positiv, dass die Koalition ihr angekündigtes tourismuspolitisches Arbeitsprogramm umsetzt“, sagte Kunz weiter.
Kritischer äußerte sich der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Das Papier benenne zwar die vier Kernthemen „Klima-, Umwelt- und Naturschutz“, „Fachkräftesicherung“, „Digitalisierung“ und „wettbewerbsfähiger Tourismus“ und spreche die Bedeutung einer besseren Vernetzung zwischen Bund, Ländern, Tourismusbranche und Verbrauchern an, doch im Endeffekt „definiert diese Publikation die bereits lange bekannten Herausforderungen der Tourismusbranche, ohne konkrete Maßnahmen zu definieren“, schreibt der bdo. Zudem zeige sich, dass „der Fokus vor allem wieder auf den Inlandstourismus gelegt wird, obwohl unter anderem die Busbranche ein Paradebeispiel dafür ist, wie viele Reisende jedes Jahr aus Deutschland ausreisen“.