Vom 15. November bis zum 12. Januar können Bewohner und Besucher auf der zur Region Piemont gehörenden Seite des Sees die „Isole di Luce“ (Inseln des Lichts) täglich von 16.30 Uhr bis 0.30 Uhr bewundern. Eine Verschmelzung von Kunst, Technologie und Respekt vor der Natur will das Projekt sein, das Schaulustige allabendlich auf der piemontesischen Seite des Lago Maggiore bewundern können.
Nach Sonnenuntergang taucht Lichtkunst zwei der kleinen Inseln in der Borromäischen Bucht – bei den Städten Verbania und Stresa – in intensive Farben. In zarten Grün- und warmen Rottönen, in Violett und Tintenblau erstrahlen die Fassaden der Häuser und Palazzi, der Kirchen und Restaurants. Der See reflektiert die Szenerie.
Beide für dieses Projekt ausgewählte Inseln symbolisieren das, wofür der Lago Maggiore stehen soll: Da ist einerseits die Isola Bella, das traumschöne Domizil einer alteingesessenen Adelsfamilie. Und, nur wenige hundert Meter entfernt, die Isola dei Pescatori, die Fischerinsel, auf der das uralte Gewerbe der Seefischerei über Jahrhunderte von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde. Isola Bella, bis heute im Besitz der Familie Borromeo, präsentiert sich als über dem Wasser schwebende Schatztruhe barocker Kunst. Ihr zwischen 1631 und 1671 angelegter Garten ist weltberühmt.
Die touristische Saison entzerren
„Isole di Luce“ sei eine Veranstaltung mit geringer Umweltbelastung, „still und eindrucksvoll zugleich“, sagt Francesco Gaiardelli, Präsident des Distretto Turistico dei Laghi, Monti e Valli dell’Ossola. Mit der kunstvoll arrangierten Lichtshow möchten die Initiatoren nicht nur Einheimischen und Wintergästen ein Geschenk machen. Hinter dem Projekt, das künftig einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Region haben soll, steht auch eine planerische Hoffnung. Es gilt, die touristische Saison zu entzerren, mehr Urlauber außerhalb der Hochsaison an den See zu locken und gleichzeitig die Überbeanspruchung seiner Hauptattraktionen während der Sommermonate abzumildern.
Mit „Isole di Luce“ möchte die Region nun das Augenmerk auf den architektonischen und künstlerischen Reichtum am Lago Maggiore lenken – gerade dann, wenn die klassische Urlaubssaison vorbei ist.