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76. LBO Jahrestagung: Hochkarätig zum Jubiläum

23.11.2022 14:59 Uhr | Lesezeit: 9 min
76. LBO Jahrestagung: Hochkarätig zum Jubiläum
Auf der LBO-Jahrestagung vergangenen Mittwoch in München erhielt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter anhaltenden Applaus für seine Kritik an der Bundesregierung.
© Foto: iStock/golero

Die 76. Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der bayerischen Omnibusunternehmen im 75. Jubiläumsjahr hätte vergangene Woche in München kaum hochkarätiger sein können: Rund 300 Besucher waren der Einladung des LBO gefolgt und genossen Fachausstellung, zahlreiche Fachvorträge und den gemeinsamen Festabend.

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Im Rahmen eines Gedenkgottesdienstes gedachten die Mitglieder der Opfer des Flugzeugunglücks von 1972, welches sich heuer zum 50. Mal jährt. Die LBO-Präsidentin Dr. Ing. Sandra Schnarrenberger,derLBO-Bezirksvorsitzendevon Oberbayern,NicoSchoeneckersowie GeschäftsführerStephan Rablfreuten sich über die hohe Besucherzahl und hießen ihre Kolleginnen und Kollegen aus allen Regierungsbezirken, die Aussteller sowie zahlreiche Gäste aus den Ministerien und Regierungen, Verbänden undVerbünden herzlich willkommen.

LBO-Jahrestagung: Münchens OB kritisiert Bundesregierung scharf

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) dankte den mittelständischen Busunternehmen für die verlässliche Sicherstellung des ÖPNV auch in Krisenjahren und für die gute Zusammenarbeit mit dem LBO und seinen Mitgliedern bei der Ausrichtung des ÖPNV in Bayern. Er unterstrich die Bereitschaft der Staatsregierung, die Unternehmen bei ihrer „Transformation“ zu unterstützen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) thematisierte den Fahrermangel und sparte nicht mit Kritik an der amtierenden Bundesregierung. Sein Statement, dass es weder ökologisch, noch ökonomisch, noch im Sinne der Bediensicherheit sinnvoll sei, eine Busflotte wie die der Landeshauptstadt in relativ kurzer Zeit weitestgehend zu elektrifizieren, wurde von den LBO-Mitgliedern mit anhaltendem Applaus bedacht. „Man kann nicht bei jeder Gelegenheit von der Verkehrswende faseln und dann mit dem Hintern auf dem Geldbeutel sitzen“, so Reiter.

Ministerialdirigent Andreas Krüger, Leiter der Unterabteilung DK 2 – Digitale Anwendungen im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, ging in seinem Fachvortrag auf das Thema „Autonomes Fahren im ÖPNV“ ein und erläuterte in diesem Zusammenhang insbesondere das Gesetzgebungsverfahren, Beispiele zur Forschungsförderung sowie den Stand der aktuellen Umsetzung auf der Straße. Prof. Dr. Ing. Harald Kipke, Professor für Intelligente Verkehrsplanung an der TH Nürnberg behandelte das Thema „Von der Daseinsvorsorge zum Konkurrenzsystem. Eine neue Rolle für den ÖPNV im ländlichen Raum?“. In seinem Vortrag skizzierte er Überlegungen, wie auf Basis des aktuellen Straßennetzes ein bundesweit attraktiver Nahverkehrsausbau errechnet und umgesetzt werden könnte. Würden flächendeckend alle kommunalen und Staatsstraßen mit einem regelmäßigen Taktverkehr bedient und abgestimmt, könne auch auf dem Land das Auto zum Auslaufmodell werden. Für die mittelständischen Busbetriebe wäre ein derartiger Ausbau wirtschaftlich interessant, insbesondere wenn die Gesetzgebung weitere Möglichkeiten, wie z.B. gewisse Lieferdienste auf der letzten Meile, durch den ÖPNV erlauben würde.

LBO-Jahrestagung: Wahlen, Satzung & Geschäftsbericht

Die Hauptgeschäftsführerin des bdo, Christiane Leonard, berichtete über die politische Arbeit des bdo in Berlin und Brüssel sowie die großen Herausforderungen, denen das private Omnibusgewerbe in den nächsten Jahren gegenüberstehen wird. Insbesondere informierte sie über den Sachstand zum Deutschlandticket und zur Zukunft der Finanzierung des ÖPNV. LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl informierte in der internen Mitgliederversammlung in seinem Geschäftsbericht über die Verbandsarbeit im zurückliegenden Jahr sowie die künftigen Herausforderungen für die privaten bayerischen Busunternehmen. Neben der realen Gefahr eines von der Staatsregierung forcierten zunehmenden wettbewerbspolitischen Ungleichgewichts zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen im ÖPNV bezeichnete er den grassierenden Fahrermangel als die größte Herausforderung der Branche. Mit Blick auf die Aussagen des Staatsministers in dessen Festrede forderte er die Politik auf, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Bekenntnisse pro Mittelstand reichten nicht aus – sie müssten auch umgesetzt werden.

Turnusgemäß stand die Wahl eines neuen LBO-Präsidenten bzw. einer neuen LBO-Präsidentin auf der Tagesordnung. Hier wurde Dr. Ing. Sandra Schnarrenberger per Akklamation für weitere drei Jahre in ihr Amt wiedergewählt. Sie hat selbiges seit 2017 inne. Die 49- jährige Busunternehmerin aus Neu-Ulm bedankte sich bei ihren Kolleginnen und Kollegen für das entgegengebrachte Vertrauen.

Im Rahmen der internen LBO-Mitgliederversammlung stand außerdem die Bestätigung von Präsidiums- und Vorstandsmitgliedern für eine Amtszeit von drei Jahren durch die Mitglieder auf der Tagesordnung:

  • Hans Ambergerwurde einstimmig als1.Vize-Präsident bestätigt.
  • Xaver Hörmannwurde einstimmig als Vorsitzender für den LBO-Ausschuss Touristik bestätigt.
  • Martin Scharfwurde einstimmig als Vorsitzender für das Ressort Technik bestätigt.
  • Roland Schaubitzer(SVG Süd)wurde einstimmig alsVorstandsmitglied bestätigt.

Die 2021 ausgeschiedenen VorstandsmitgliederPeter Bruckner(Oberpfalz)und Leonhard Neumayr (Oberbayern) wurden im Rahmen des Festabends verabschiedet und für ihren jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatzals Bezirksvorsitzendegeehrt.

Einstimmig wurde die neue Satzung verabschiedet. Den vollständigen Wortlaut können Mitglieder auf der LBO-Homepage abrufen. Der ausführliche Geschäftsbericht ist dort ebenfalls einsehbar.

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