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Baden-Württemberg: Bündnis gegen den Fachkräftemangel

02.04.2024 13:45 Uhr | Lesezeit: 4 min
Buendnis_Fachkraefte_BW_Auftakt
Der Trägerkreis des Bündnisses (v.l.n.r.): Martina Musati (Bundesagentur für Arbeit Baden-Württemberg), Alexander Pischon (VDV-Baden-Württemberg) Verkehrsminister Winfried Hermann, Maren Diebel-Ebers (DGB Baden-Württemberg) und WBO-Vizepräsident Franz Schweizer
© Foto: WBO

In Baden-Württemberg will ein neu geschaffenes Bündnis das Problem Fachkräftemangel in Verkehrsunternehmen gemeinsam angehen, mit dabei ist auch der WBO.

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„Auf Initiative des Landes hat sich deshalb ein breites gesellschaftliches Bündnis zur Gewinnung von Fachkräften gebildet. 16 Institutionen arbeiten nun Hand in Hand, um die Rahmenbedingungen für Fachkräfte zu verbessern und die Berufsbilder bekannter zu machen. Ich freue mich sehr, dass sich so viele Partner zusammengeschlossen haben. Denn die Mitarbeitenden im öffentlichen Verkehr sind systemrelevant. Für die Mobilitätswende benötigen wir sie dringend“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, 28. März. „Wir brauchen engagierte Fachkräfte, um die Qualität im ÖPNV zu sichern“, betonte Hermann.

Das Bündnis besteht derzeit aus 16 Institutionen, von denen das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Baden-Württemberg (VDV) und der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) den Trägerkreis bilden. Die beteiligten Trägerorganisationen VM, VDV und WBO finanzieren mit eigenen Mitteln die Geschäftsstelle. Zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, bilden diese fünf Organisationen den Steuerkreis.

Verbesserung der Rahmenbedingungen

Ausbau und Attraktivität des ÖPNV seien wichtige Bestandteile für die Mobilitätswende, so das Ministerium. Damit diese gelingen kann, brauche es genügend Fachkräfte, die Busse und Bahnen fahren, warten und verwalten können. Doch wie in vielen Branchen „grassiert auch im öffentlichen Verkehr der Fachkräftemangel“, erklärte das Ministerium. Dieser Trend werde sich künftig noch verschärfen. So ist beispielsweise mehr als die Hälfte der Busfahrern älter als 50 Jahre.

Um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, hat das neue Bündnis drei Hauptaufgaben identifiziert: die Sichtbarkeit der Berufe erhöhen, Mehrwerte für die Beschäftigten schaffen und die Rahmenbedingungen verbessern.

Das Bündnis möchte sich unter anderem dafür einsetzen, die Hürden für den Zugang zu den entsprechenden Berufen zu senken. Dabei wird es sich beispielsweise für eine zielgerichtete Verbesserungen des Fahrerlaubnisrechts einsetzen. Das Bündnis will zudem ein Konzept zur Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland erarbeiten und mittels Sprachkursen und Integrationsangeboten weitere Hürden abbauen.

„Die Vereinfachung des Erwerbs des Busführerscheins und der Berufskraftfahrerqualifikation sind Maßnahmen, die den Zugang zum Beruf beschleunigen und weitere Zielgruppen erschließen“, erklärte WBO-Vizepräsident Franz Schweizer, der den Blick nach Vorarlberg in Österreich lenkte. Dort sind weitaus mehr Frauen als Busfahrerinnen tätig als in Baden-Württemberg. „Möglich macht das unter anderem ein deutlich günstigerer und schneller zu erwerbender Busführerschein. Durch spezifisch ausgestaltete Förderprogramme werden Frauen dort zudem beim Einstieg in den Beruf der Busfahrerin unterstützt“, erläuterte Schweizer und sieht darin ein Konzept, das dem Fachkräftebündnis in weiten Teilen als Vorbild dienen kann.

Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen

Weiteres Potenzial sieht der WBO-Vizepräsident in der Anwerbung von Fachkräften im Ausland. „Ein gemeinsames Konzept zur Rekrutierung von Personal im Ausland durch die Branche und die Landesregierung – zusammen mit weiteren Partnerinnen und Partnern und begleitet durch Maßnahmen zur Förderung der Integration – kann dazu beitragen, ausländische Fachkräfte zu gewinnen und nachhaltig zu binden“, so Schweizer und betonte: „Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch die Anerkennung ausländischer Führerscheine.“

„Die Berufe des öffentlichen Verkehrs sind Berufe mit Zukunft“, erklärte Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „Die Bundesagentur arbeitet im Fachkräftebündnis mit dem Ministerium und den Partnern gemeinsam daran, die Fachkräfte-Potenziale im Inland wie auch im Ausland noch stärker zu heben und damit mehr Beschäftigte für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen.“

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