Gesucht werden Deutschlands Heldinnen und Helden des Alltags: Ein freundliches Lächeln, stets einen witzigen Spruch auf den Lippen, unaufgeforderte Hilfsbereitschaft, eine ruhige Ausstrahlung in stressigen Situationen – diese Gesten sind im Busalltag von unschätzbarem Wert und werden von den Fahrgästen durchaus wahrgenommen. Doch ausgesprochen wird die empfundene Wertschätzung selten. Deshalb fiel am Mittwoch, 6. März, auf der Branchenveranstaltung „mobility move“ in Berlin erneut der Startschuss für den bundesweiten Wettbewerb LieblingsbusfahrerIn.
Dabei sind Fahrgäste aufgerufen, ihre Anerkennung auf der Website lieblingsbusfahrerin.de zum Ausdruck zu bringen. Bis zum 17. Mai haben sie die Möglichkeit, ihre persönliche Busgeschichte zu erzählen und den Frauen und Männern am Steuer auf diese Weise „Danke“ zu sagen. Aus allen Einsendungen wählt dann eine Jury die bemerkenswertesten Geschichten aus und kürt die LieblingsbusfahrerInnen 2024. Auch die Fahrgäste, die die Siegergeschichten eingereicht haben, erhalten ein Dankeschön. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch eine stärkere Anerkennung der Leistungen der rund 100.000 Busfahrerinnen und Busfahrer in Deutschland und einen Imagegewinn für den Beruf. 2023 wurden über 2300 Geschichten eingereicht.
Taten und Engagement des Fahrpersonals würdigen
Der Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn“ ist eine gemeinsame Initiative von Fahrgastverband Pro Bahn, DB Regio, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Er soll die vielen kleinen guten Taten und das Engagement des Fahrpersonals würdigen, die täglich im Linienverkehr hunderttausende Menschen von A nach B bringen. Der Wettbewerb startete erstmals im Vorjahr.
Damit Verkehrsbetriebe und Busunternehmen ihre Fahrgäste gezielt auf den Wettbewerb aufmerksam machen können, wurde auf der Netzpräsenz lieblingsbusfahrerin.de ein Partnerbereich eingerichtet, auf dem analoge und digitale Werbemittel kostenlos bereitstehen.
Hintergrund: Rund 100.000 Busfahrerinnen und -fahrer befinden sich deutschlandweit aktuell in gewerblichen Beschäftigungsverhältnissen im ÖPNV. Dabei gab zuletzt jedes zweite Unternehmen an, aus personellen Gründen den Betrieb zumindest zeitweilig eingeschränkt zu haben und 84 Prozent der Unternehmen berichten aufgrund des Fachkräftemangels von mittelschweren bis erheblichen Auswirkungen auf ihr Geschäft. Mehr als die Hälfte aller Busfahrerinnen und -fahrer ist älter als 50 Jahre. Das impliziert, dass bis 2030 jährlich etwa 4000 bis 6000 Fachkräfte in den Ruhestand wechseln werden. VDV und bdo gehen davon aus, dass bereits jetzt insgesamt bei den öffentlichen und privaten Busunternehmen in Deutschland rund 20.000 Busfahrerinnen und -fahrer im ÖPNV fehlen.