Die Zahl der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen ist 2022 gegenüber 2021 um knapp sechs Prozent auf 145.000 gestiegen, so das Statistische Bundesamt (Destatis), das aber gleichzeitig warnt. Denn ein erheblicher Teil des Fahrpersonals dürfte jedoch in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden: Im Jahr 2022 waren rund 40 Prozent der Fahrer von Bussen und Bahnen 55 Jahre und älter. Laut den Destatis-Zahlen war der Anteil der Altersgruppe ab 55 Jahren damit deutlich höher als bei den Erwerbstätigen insgesamt mit knapp 26 Prozent.
Denn vergleichsweise vielen Busfahrern und Straßenbahnfahrern im fortgeschrittenen Erwerbsalter stehen vergleichsweise wenig junge Berufskollegen unter 35 Jahren gegenüber: Knapp 14 Prozent waren zuletzt in dieser Altersgruppe. Zum Vergleich: Mit gut 30 Prozent lag der Anteil der 15- bis 34-Jährigen unter den Erwerbstätigen insgesamt mehr als doppelt so hoch. Unterrepräsentiert sind in der Berufsgruppe neben jungen Menschen auch Frauen mit einem Anteil von 15 Prozent. Bei den Erwerbstätigen insgesamt lag der Frauenanteil 2022 bei 47 Prozent.
Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen hatte eine ausländische Staatsangehörigkeit, bei den Erwerbstätigen insgesamt traf dies auf 14 Prozent zu. Der Beruf des Fahrers von Bussen und Straßenbahnen zählte laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2022 zu den sogenannten Engpassberufen. Bei der Bestimmung eines Engpasses wird beispielsweise berücksichtigt, ob es im jeweiligen Beruf verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen in Deutschland gibt oder wie lange es durchschnittlich dauert, diese zu besetzen.
Hintergrund: Die Ergebnisse zur Anzahl und zum Anteil der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit stammen aus dem Mikrozensus. Die Daten beziehen sich auf die Berufsuntergruppe 5213 „Bus- und Straßenbahnfahrer/innen“ der Klassifikation der Berufe 2010, sowie auf Personen ab 15 Jahren in Hauptwohnsitzhaushalten.