Verdi-Verhandlungsführerin Hanna Binder erklärte: "Die Arbeitgeber bewegen sich zwar, aber eine Einigung ist auf dieser Basis noch nicht möglich." Gelinge am Montag keine Lösung, bereiten sich die Gewerkschaft darauf vor, die Auseinandersetzung auch länger zu führen. Der WBO hat nach Angaben von Verhandlungsführer Horst Windeisen eine Paketlösung auf den Tisch gelegt, die die Situation der Beschäftigten verbessere und die wirtschaftliche Lage der Unternehmen berücksichtige. Der Verband wertet dies als "klares Signal in Richtung Kompromisslösung".
"Eine Einigung war bei uns intern nicht einfach", gibt die Stellvertretende WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg zu, "doch wir meinen, dass unsere Vorschläge dergestalt sind, dass wir einen großen Schritt in Richtung Gewerkschaft unternommen haben", bekräftig auch sie.
Strittig sind in dem Tarifstreit unter anderem Pausenregelungen, Nacht- und Sonntagszuschläge. Der Ausgang der Verhandlungen hat Auswirkungen auf rund 9.000 Busfahrer und Busfahrerinnen im Südwesten.
Die Gewerkschaft hatte nach mehreren gescheiterten Verhandlungsrunden zuletzt den Weg für einen unbefristeten Arbeitskampf freigemacht. In einer Urabstimmung hatten 97,9 Prozent der beteiligten Mitglieder für mögliche Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt. Zuvor hatte es mehrere Warnstreiks gegeben. Der WBO hatte das Verhalten kritisiert, die Streikaktionen schadeten vor allem den Fahrgästen.