Die aktuellen Entscheidungen von Bund und Ländern würden zu einem Ungleichgewicht beim Vergleich verschiedener Wirtschaftszweige führen, schreibt der bdo in einer Pressemitteilung. Rettungsschirme für die Wirtschaft müssten passgenau und weiter gespannt werden. Der Gesundheitsschutz muss dabei weiterhin oberste Priorität sein. Dies sollte aber mit fairen Chancen für alle Unternehmen verbunden sein. Es bestehe derzeit die Gefahr, dass einzelne Branchen aufgrund politischer Entscheidungen komplett untergehen, weil ihnen langfristig die Geschäftsgrundlage entzogen wird.
Die Bustouristik war so beispielsweise bereits lange vor dem landesweiten Shutdown von einer Stornierungswelle betroffen, erlebt derzeit einen absoluten Stillstand und wird offenbar auch erst spät wieder den Betrieb aufnehmen dürfen.
„Bundesregierung und Länderchefs stehen in der jetzigen Lage vor ungeheuer schweren Entscheidungen. Es ist bemerkenswert und ein großer Erfolg, dass in Deutschland die gesundheitlichen Folgen der Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Ländern bislang hervorragend gemeistert werden konnten. Auch wir als Busbranche unterstützen den Kurs, der dem Gesundheitsschutz absolute Priorität einräumt. Hierbei muss es aber in den kommenden Tagen, Wochen und gegebenenfalls Monaten gerecht zugehen. Die Zukunft einzelner Unternehmen darf nicht davon abhängen, in welchem Bereich der Wirtschaft sie zufällig tätig sind. Genau dies passiert nun aber, weil einige Branchen von Lockerungen profitieren, während andere weiterhin im Interesse der Allgemeinheit ihren Dienst komplett ruhen lassen müssen. Wenn Unternehmen länger und schwerer von den notwendigen Maßnahmen im Zeichen des Gesundheitsschutzes betroffen sind, dann müssen sie auch auf eine passgenaue Unterstützung zählen können. Das ist in dieser einzigartigen Situation ein Gebot der Fairness im Wettbewerb. Es ist im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, wenn an sich leistungsfähige Betriebe trotz der Verbote dem Markt erhalten bleiben“, erklärt bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Wilfried Ristow