Kauf und Kündigung des Tickets stellten die Verbraucher vor Probleme, so Ramona Pop vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV), genau 100 Tage nach dem Start des Deutschlandtickets. Sie verwies auf mehr als 350 Rückmeldungen, die nach einem Aufruf des Verbands eingegangen sind. Die Deutschlandticket-Nutzer sollten darin ihre Erfahrungen mit dem Angebot schildern.
Demnach müsse der Bestell- und Kündigungsprozess vereinfacht werden, so Pop. Mit wenigen Klicks bestellen und einfach wieder kündigen sei für Verbraucher leider nicht immer Realität. Zudem sei der Umstellungsprozess von einem bestehenden Nahverkehrs-Abo auf das Deutschlandticket nicht immer reibungslos verlaufen. Chipkarten seien nicht rechtzeitig angekommen oder die neuen Deutschlandtickets seien bei Fahrkartenkontrollen nicht lesbar gewesen.
Außerdem könnten nicht alle potenziellen Kunden ein Deutschlandticket erwerben, so der Verband. In einem Fall sei einer Person aufgrund einer früheren Privatinsolvenz der Kauf des Tickets verwehrt worden. Grund sei ein schlechter Schufa-Score gewesen. Weil das Ticket nur im Abo erhältlich sei, verlangten einige Anbieter vorab einen Bonitätscheck. „Bund und Länder sollten auf die Deutsche Bahn AG und die Verkehrsunternehmen einwirken, dass der Kauf des Deutschlandtickets für alle auch ohne Bonitätsprüfung möglich ist – zum Beispiel durch das Angebot anderer Zahlverfahren“, betonte Pop. Sollte eine Lastschrift nicht funktionieren, weil das Konto nicht gedeckt sei, könne das Ticket automatisch ungültig gemacht werden.
(dpa)