Sie Zustimmung zur Einführung des Tickets knüpfte der VVS-Aufsichtsrat allerdings an eine Bedingung: Voraussetzung sei, dass die entstehenden Mindereinnahmen, die das mit öffentlichen Mitteln subventionierte Deutschlandticket zwangläufig mit sich bringen wird, vollständig und dauerhaft ausgeglichen werden. Wichtig sei im ZUge, dass die Ausgleichsmittel frühzeitig ausgezahlt würden, um die Liquidität der Verkehrsunternehmen sicherzustellen. Diese litten derzeit besonders unter den stark gestiegenen Energiepreisen. Einen entsprechenden Appell richtete der VVS-Aufsichtsrat an das Land Baden-Württemberg.
Nach Angaben der VVS bereiten sich die Abo-Center im VVS bereits intensiv auf die Einführung des Deutschland-Tickets vor. Allen Bestandskunden im VVS soll eine automatische Umstellung auf das Deutschland-Ticket angeboten werden können. Da sämtliche VVS-Abonnements teurer sind als das Deutschlandticket, geht die VVS davon aus, dass fast alle VVS-Abonnenten zum Deutschlandticket wechseln.
Das im VVS sehr erfolgreiche Jobticket-Modell, das einen Rabatt bei einem Arbeitgeber-Zuschuss vorsieht, soll beibehalten werden. Vorgesehen ist ein Rabatt von fünf Prozent, wenn der Arbeitgeber mindestens ein Viertel des Ticketpreises bezahlt, was einem Arbeitgeberzuschuss von 12,25 Euro entspricht. Die VVS hat angekündigt, dass die Abo-Center in Kürze auf die Arbeitgeber zugehen werden und über das neue Modell informieren, da die Landeshauptstadt Stuttgart bereits beschlossen hat, das Deutschlandticket für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bestellen und die Kosten vollständig zu übernehmen. Weiter angeboten werden soll auch das bestehende Upgrade für VVS-Abonnenten. Für 9,90 Euro pro Monat kann das „TicketPlus“ erworben werden, das eine Übertragbarkeit, Mitnahmeregelungen und eine erweiterte Mobilitätsgarantie beinhaltet. Dieses Angebot soll es auch für Kunden geben, die sich für das Deutschlandticket entscheiden – allerdings gilt es dann nur innerhalb des VVS. Auch hier will sich der VVS für eine bundes- oder landesweite Vereinheitlichung einsetzen.
Die bestehenden und genehmigten VVS-Tickets sollen nach Einführung des Deutschlandtickets bis mindestens Ende 2023 erhalten bleiben. Über die künftige Gestaltung des Tarifportfolios soll erst in einigen Monaten diskutiert werden, wenn Erfahrungen mit dem Deutschlandticket vorliegen. Angestrebt werde jedoch eine Straffung des Tarifangebotes sowie eine Vereinheitlichung der Tarifbestimmungen auf Landes- oder Bundesebene.
Um die Besucherströme in den Kundenzentren zu entzerren, hat das Abo-Center der Stuttgarter Straßenbahnen AG eine Webseite eingerichtet, unter der ab sofort die Vorbestellung des Deutschlandtickets möglich ist. Auch die S-Bahn Stuttgart hat eine entsprechende Registrierungsseite eingerichtet. Der Verkauf startet dann am 3. April.