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Individualverkehr & ÖPNV: Menschen bevorzugten 2022 wieder das Auto

15.02.2023 12:52 Uhr | Lesezeit: 5 min
Individualverkehr & ÖPNV: Menschen bevorzugten 2022 wieder das Auto
Verkehrswende at its best - aber mit den richtigen Berechnungen, den richtigen Subventionen und den richtigen Verboten kommt man - vielleicht - ans Ziel ...
© Foto: iStock/huettenhoelscher

Was für Aussichten für das Deutschlandticket ... die hohen Preise für Benzin und Diesel haben die Menschen im Land 2022 nicht davon abgebracht, wieder stärker das Auto für die Fahrt zur Arbeit zu nutzen. Das geht aus einer Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartierungsspezialisten TomTom hervor. 

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Auch die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, habe nicht zu einem Rückgang geführt. „Überraschenderweise hat die Zeit, die Pendlerinnen und Pendler in den untersuchten deutschen Großstädten in der Rushhour verlieren, vielerorts im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen“, erklärte ein TomTom-Sprecher. 

Die längste Zeit in einem Stau zur Hauptverkehrszeit verbrachten 2022 Autofahrer in München - zusammengerechnet 67 Stunden und 9 Minuten. Danach folgten Hamburg mit 66 Stunden und 5 Minuten, Berlin mit 61 Stunden und 39 Minuten. Leipzig bildet die Nummer vier in der Hitliste mit 60 Stunden und 11 Minuten. 

Über den Tag verteilt kamen die Fahrzeuge im Zentrum von Hamburg am langsamsten voran. Im Durchschnitt brauchten sie mehr als 23 Minuten für eine zehn Kilometer lange Strecke. Das entspricht einer Geschwindigkeit 26 Kilometern pro Stunde. In der Statistik folgen Berlin, Leipzig, München und Köln. In der Domstadt benötigte ein Fahrzeug durchschnittlich 19 Minuten und 20 Sekunden für die 10-Kilometer-Strecke. 

Für den „TomTom Traffic Index“ für das Jahr 2022 wurden den Angaben zufolge die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen ausgewertet. Schätzungen zufolge war jedes siebte Automobil in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt. Weltweit wertete TomTom Daten aus rund 600 Millionen Fahrzeugen aus. 

In dem Index wurden erstmals die Energiekosten ausgewertet: Danach stiegen vor dem Hintergrund der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg die Preise für Benzin in Deutschland durchschnittlich um 21 Prozent, bei Diesel betrug der Anstieg sogar 38 Prozent. Die Nutzung eines Elektrofahrzeuges sei eine Möglichkeit gewesen, die Fahrtkosten niedrig und konstant zu halten, selbst wenn man an den teureren Schnellladestationen in deutschen Städten das Fahrzeug auflade, hieß es. Bei der Nutzung von herkömmlichen AC-Ladestationen mit langsameren Ladegeschwindigkeiten habe man 2022 im Vergleich zu einem Benziner 46 Prozent der Energiekosten eingespart. Bei Nutzung eines Schnellladers betrugen die Kosteneinsparungen laut TomTom noch immer 14 Prozent im Vergleich zu einem Benziner. 

Elektroauto-Markt bricht dennoch ein 

Die Schönrechnerei macht die harten Fakten nicht wett, denn gerade hat der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller gemeldet, dass im Januar 2023 nur schlappe 27.000 neue E-Pkw zugelassen wurden. Das bedeutet einen Rückgang um stolze 32 Prozent. Besonders stark betroffen sind davon die Plug-in-Hybriden, bei denen die Neuzulassungen um 53 Prozent auf 8.900 Fahrzeuge zurückgingen. Ein Wunder? Eher nein – seit Jahresbeginn gibt es keine staatliche Förderung mehr für die Anschaffung von Elektroautos. 

Während der Anteil der Elektrofahrzeuge im Vergleich der Gesamt-Neuzulassungen im Jahresverlauf 2022 noch bei 31 Prozent lag, ging er im Januar 2013 auf nur noch 15 Prozent zurück. Dafür hatten wieder mehr Pkw einen Dieselmotor – genauer: 22 Prozent – und auch wieder mehr einen Benzinmotor – 39 Prozent. Dennoch hat das EU-Parlament gerade das Verbrennermotor-Aus für 2035 durchgepeitscht. Seien wir gespannt, was daraus wird.

(dpa/juf)

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