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Fahrerausbildung: Rehbaums Runder Tisch zur geplanten Reform

19.02.2024 13:57 Uhr | Lesezeit: 4 min
Henning Rehbaum
Seit bereits zwei Jahren lädt CDU-Bundestagsabgeordneter Henning Rehbaum regelmäßig zu einem Runden Tisch zum Thema Fachkräftemangel im Verkehrssektor
© Foto: Bundestagsbüro Henning Rehbaum MdB

Der Verkehrspolitiker und ehemalige Busunternehmer Henning Rehbaum hatte Mitte Februar zum 4. Runden Tisch Fahrpersonalmangel eingeladen. Experten unter anderem von VDV, bdo und DEULA gaben ihre Einschätzung zu den Reformplänen für die Berufskraftfahrerausbildung ab.

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Der Mangel an Bus- und Lkw-Fahrpersonal in Deutschland verschärft sich immer weiter, weil jedes Jahr 15.000 Fahrer in den Ruhestand gehen. Henning Rehbaum, CDU-Bundestagsabgeordneter und Berichterstatter für den Fachkräftemangel im Verkehrssektor, hatte am 15. Februar zum vierten Mal zu einem Runden Tisch zu diesem Thema eingeladen. Der Verkehrspolitiker und ehemalige Busunternehmer mahnte: "Der akute Fahrermangel wächst sich, wenn er nicht auch politisch bekämpft wird, zu einem riesigen volkswirtschaftlichen Problem aus. Unser Auftrag als Opposition ist, der Regierung Vorschläge zu liefern, wie wieder mehr Menschen den Fahrerberuf ergreifen!"

Anlass dieser bundesweiten Expertenrunde, die seit nunmehr zwei Jahren tagt, waren Entwürfe der Bundesregierung für eine Reform der Berufskraftfahrerausbildung. Diese sieht unter anderem eine Ausweitung von digitalen Lehrangeboten und mehr Fremdsprachen für die Berufskraftfahrerprüfung vor - zwei der vielen Vorschläge von CDU/CSU seit Beginn der Wahlperiode. Rund 50 Praktiker aus den Bereichen Spedition, Logistik, Bustouristik, ÖPNV, Fahrschulen und andere Ausbildungsstätten aus dem gesamten Bundesgebiet gaben ihre Einschätzung zu den Reformplänen und ob sie wirksam wären, den Fahrermangels in Deutschland zu bekämpfen.

Hohe Anzahl der Pflichtstunden im Busführerschein

Hartmut Reinberg-Schüller, Fachbereichsleiter Betrieb ÖPNV / Arbeits- und Verkehrsmedizin beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lobte die Pläne, digitalen Unterricht bei der Fahrerausbildung zu ermöglichen sowie für ukrainische Fahrern einen Ersatznachweis für ihre Berufsqualifikation machen zu können. Christiane Leonard, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) ergänzte: "Die Reform war überfällig! Wichtiger ist aber noch das anzusprechen, was in den Änderungen nicht enthalten ist."

Leonard fragte, wieso man weiterhin die Berufskraftfahrerqualifikation nicht in den Sprachen, in denen man auch den Führerschein machen kann, ablegen könnte. Ungerecht gegenüber anderen europäischen Ländern sei die immer noch zu hohe Anzahl der Pflichtstunden im Busführerschein, auch angesichts eines immer größer werdenden Fahrlehrermangels. Ein Viertel der Lehrinhalte von Berufskraftfahrerqualifikation und Führerschein würden sich überschneiden, das werde mit den Vorschlägen der Bundesregierung aber nicht angegangen.

Präsenzunterricht nicht ersetzbar

Björn Plaas, Geschäftsführer der DEULA Westfalen-Lippe, berichtete aus der Praxis einer Ausbildungsstätte für Fahrerberufe. Für ihn gäbe es noch einige offene Fragen in der konkreten Umsetzung der formalen Anforderungen an den digitalen Unterricht, wobei er auf die grundsätzlich hohe Bürokratie hinwies. Der digitale Unterricht biete Chancen für eine Flexibilisierung und damit auch aus Sicht von Fahrern und Betrieben eine gute Ergänzung. Allerdings sei aus den Erfahrungen ein guter, praktischer und auf persönlichen Austausch der Fahrer angelegter Präsenzunterricht hierdurch nicht zu ersetzen.

Die Fachrunde war sich darüber einig, dass der Schutzstatus der Geflüchteten aus der Ukraine über 2025 hinaus verlängert werden solle. Nachdem die EU den Mitgliedstaaten schon im Sommer 2022 erlaubt hatte, Ausnahmeregelungen für ukrainische Fahrer zu schaffen, hatte die Bundesregierung erst jetzt die nationale Umsetzung vorgelegt. Bis zu ihrem Auslaufdatum in 2025 könne die Regelung jedoch kaum Wirkung entfalten. 

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