Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn wirkt sich auch erheblich auf andere Branchen aus. Reisende und Pendler müssen neue Wege finden, um in eine andere Stadt zu kommen.
Andere Anbieter im Fernverkehr profitieren klar vom Bahnstreik. Eine Sprecherin des Verkehrsunternehmens Flixmobility, das die Fernbusse Flixbus und das private Zugangebot Flixtrain betreibt, sagte auf Anfrage, die Nachfrage habe sich stellenweise fast verdreifacht. Angaben zu besonders begehrten Strecken machte sie nicht.
Die Mobilitätsplattform Blablacar, über die sich Mitfahrgelegenheiten und Busfahrten buchen lassen, meldete einen starken Anstieg der Buchungen: Am Mittwoch hätten sich dort so viele Nutzer registriert wie an keinem anderen Tag in den vergangenen vier Jahren – sechsmal mehr als im Tagesdurchschnitt. Die Zahl der gebuchten Mitfahrgelegenheiten war am selben Tag doppelt so hoch wie zu regulären Zeiten vor der Pandemie. Blablacar gehört zum französischen Unternehmen Comuto.
Der Taxiverband Deutschland berichtet ebenfalls von guten Geschäften in diesen Tagen. Die Fahrgastzahlen seien dank des Bahnstreiks gestiegen. Allerdings sei das Plus an Passagieren übersichtlich. „Dieser Streik schlägt nicht so durch, auch weil er langfristig angekündigt war. Die Menschen haben sich darauf einstellen können und umgeplant“, sagte Verbands-Vizechef Matthias Schmidt. Taxiunternehmen profitierten noch stärker von Bahnstreiks, die von Gewerkschaften mit weniger Vorlauf als jetzt angesetzt würden. „Dann merken wir die Umsatzsteigerungen noch viel deutlicher.“