Horst Pammer, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida in Niederösterreich, ist empört: „Während sich alle anderen Bundesländer darum kümmern, dass die Linienbusse – mit denen die Österreicher trotz Pandemie täglich ihre Kinder in die Betreuung oder Schule bringen, zur Arbeit oder zu einer ärztlichen Behandlung fahren müssen – im vorderen Einstiegsbereich mit schützenden Trennscheiben aus Plexiglas ausgestattet sind, haben die Abgeordneten von ÖVP und NEOS diesen wichtigen Schutz für die Niederösterreicher mit ihren Stimmen im Landtag mehrheitlich abgeschmettert.“
Mit der niederösterreichischen Notlösung – die vordere Tür beim Bus bleibt geschlossen – will sich wie Pammer auch die Betriebsratsvorsitzende beim ÖBB Postbus Region Ost, Claudia Mairhofer, nicht zufriedengeben: Auch wenn es keine Fahrkarten mehr bei den Busfahrern zu kaufen gebe, so suchten die Fahrgäste dennoch Kontakt und Nähe zu den ihnen, da sie ein Informationsbedürfnis wie etwa Fragen zu Anschlüssen hätten, so Mairhofer.
Niederösterreichische Busfahrer und Busunternehmen hätten bezüglich der Plexiglasscheiben beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und dem Land Niederösterreich kein Gehör für ihre Anliegen gefunden, so die Gewerkschaft. Sie habe sich daraufhin an die SPÖ gewandt, die einen entsprechenden Antrag im Landtag einbrachte. Dass der Antrag dann abgelehnt wurde, habe man nicht für möglich gehalten. Schließlich lägen zahlreiche positive Beispiele aus den anderen Bundesländern für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen in Linienbusse vor, sagt der Vida-Gewerkschafter. So habe man in Oberösterreich 320.000 Euro seitens des Landes für den Einbau von Schutzscheiben bereitgestellt.