Man habe „wenig Verständnis“ für die Warnstreik-Ankündigung der Gewerkschaft Verdi für Donnerstag, 25. April, erklärte der Landesverband Hessischer Busunternehmen (LHO). Mit Blick auf die bereits vereinbarten weiteren Tarifvertrags-Gespräche (am 29. und 30. April) unter Beteiligung eines Mediators sei der Streik „unnötig“, so Volker Tuchan, Geschäftsführer des LHO und Verhandlungsführer in der Tarifrunde. „Die Verhandlungen haben kaum richtig begonnen, schon wird ein erster Streik angekündigt.“
Man habe in den seit März laufenden Tarifverhandlungen konkrete Vorschläge für stufenweise weiter steigende Löhne vorgelegt, so der LHO. So biete man allen Vollzeitbeschäftigten für das Jahr 2024 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro sowie in allen Lohngruppen jeweils dreiprozentige Tarifsteigerungen jeweils zum 1. Januar 2025, 2026 und 2027 an. Insgesamt sollen die Löhne damit um 9,3 Prozent steigen. Auch sollen die bislang noch nicht an der Bus-Rente Hessen partizipierenden Beschäftigtengruppen einbezogen werden.
Busunternehmen müssen finanzielle Rahmenbedingungen beachten
Die Positionen liegen aber weit auseinander, erklärte der LHO. „Wir haben ein starkes Interesse daran, die Lohn- und Arbeitsbedingungen für Busfahrerinnen und -fahrer kontinuierlich weiter zu verbessern und einen Einstieg in die Branche interessanter zu machen. Die Busunternehmen müssen jedoch die finanziellen Rahmenbedingungen beachten. Diese sind geprägt durch die Kostenfortschreibungsklauseln in den langlaufenden Verkehrsverträgen, die tatsächliche Lohnkostensteigerungen nur zum Teil ausgleichen. Damit sind die von ver.di geforderten Steigerungen nicht einmal ansatzweise zu refinanzieren“, führte Tuchan aus.
Ob neben den Entgelterhöhungen weitere Verbesserungen bei den sonstigen Arbeitsbedingungen vereinbart werden können, hänge von den Rahmenbedingungen der Refinanzierung der Busunternehmen ab, betont der LHO. Der Verband hofft nun, dass „in der kommenden Woche in konstruktiven und intensiven Gesprächen das Verständnis für die finanzielle Lage der Unternehmen klarmachen und Lösungsansätze für die Tarifrunde finden können“, sagte Tuchan abschließend.