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MOLO e.V. zum Fahrermangel: "Reform des Bus- und LKW-Führerscheins ist überfällig"

30.01.2023 12:41 Uhr | Lesezeit: 4 min
MOLO e.V. zum Fahrermangel: "Reform des Bus- und LKW-Führerscheins ist überfällig"
Warten auf den Fahrer? Um einen qualitätvollen, zuverlässigen ÖPNV auch künftig gewährleisten und ausbauen zu können, brauche schnell es mehr Busfahrerinnen und Busfahrer – und um die Logistikketten auch zukünftig sicherzustellen, entsprechend mehr LKW-Fahrerinnen und LKW-Fahrer.
© Foto: iStock/StGrafix

Der Dachverband der Mobilitäts- und Logistik-Branche, MOLO e.V., hat appelliert, dass eine Reform des Bus- und Lkw-Führerscheins überfällig sei, um dem Fahrermangel zu begegnen.

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„In Rheinland-Pfalz melden uns unsere Mitgliedsbetriebe in Summe rund 1.250 vakante Stellen für Fahrpersonal“, sagt Guido Borning, Geschäftsführer von Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz laut einer MOLO-Presseinformation. „Perspektivisch dürfte die Zahl um ein Vielfaches steigen.“ Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e.V. (bdo) rechnet mit 36.000 fehlenden Busfahrerinnen und Busfahrern in acht bis zehn Jahren – und hat für die angestrebte Verkehrswende einen Bedarf von 76.000 Stellen nur für das Fahrpersonal errechnet.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) geht davon aus, dass aktuell 60.000 bis 80.0000 LKW-Fahrer fehlen. Jedes Jahr gingen ca. 30.000 Berufskraftfahrer in Rente, heißt es, demgegenüber stünden jährlich nur ca. 17.000 neue Berufseinsteige

r zur Verfügung. Deutschland drohe in 2 bis 3 Jahren ein Versorgungskollaps ähnlich wie in England. „Das sind trübe Aussichten“, so Geschäftsführerkollege Heiko Nagel. „Klar ist vonseiten der Politik und der Verkehrsunternehmen, dass diese Lücke nur mit einem Maßnahmenkatalog zu schließen ist. Denn hier steht sich Deutschland selbst im Weg“, meint Nagel.

Als wesentlicher Grund für die Misere werden insbesondere die hohen Führerschein-Kosten genannt. Ein Busführerschein kostet in Deutschland stolze 10.000 bis 12.000 Euro – im benachbarten Österreich nur 3.000 bis 3.500 Euro. In Deutschland müssen Interessenten neben der reinen Fahrausbildung zudem auch eine Berufsqualifizierung ablegen, denn nur Letztere berechtigt das Fahrpersonal zur gewerblichen Beförderung von Personen und Gütern. Nach Ansicht von MOLO sei das teuer, ineffizient und vor allem abschreckend.

„Die Erleichterung des Führerscheinerwerbs durch Reduzierung der Pflichtstunden und Reform der Berufskraftfahrerqualifikation – Stichwort ‚2 in 1‘ – Berufskraftfahrerqualifikation in Fahrausbildung integrieren, wäre ein relativ unkompliziertes Verfahren mit einem enormen Effekt.“, so die Geschäftsführer Borning und Nage. Darüber hinaus hätte die unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine Potenzial.

Der Dachverband der Mobilitäts- und Logistikbranche in Rheinland-Pfalz will sich mit seinen Bundesverbänden weiterhin für verbesserte Rahmenbedingungen und erleichterte Zugangsvoraussetzung zum Beruf des Kraftfahrers einsetzen, betonen die Gewerbevertreter.

Der BGL hat zur Thematik einen Aktionsplan herausgegeben. Unter BGL-Aktionsplan kann dieser heruntergeladen werden.

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