Kommunale Verkehrsbetriebe in Düsseldorf, Krefeld und Bochum wurden am 15. April bestreikt. Beschäftigte der Rheinbahn an den Betriebshöfen in Düsseldorf-Benrath, Ratingen-Tiefenbroich und Mettmann sowie der Bogestra in Bochum (Betriebshof Weitmar) und der SWK mobil in Krefeld legten ganztägig die Arbeit nieder, wie Verdi NRW kurzfristig mitteilte. Auch zahlreiche Buslinien - auch ab und nach Ratingen und Mettmann - sollten nicht bedient werden. In Bochum gehe es ausschließlich um den Busbetrieb, so ein Verdi-Sprecher. In Krefeld seien alle bei der WSK mobil beschäftigten Bus- und Straßenbahnfahrer zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Man gehe von einer hohen Streikbeteiligung aus, betonte eine Sprecherin.
UPDATE: Weitere Streiks geplant
Nach Angaben von Verdi sollte am Morgen des 15. April auch eine vierte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern beginnen - bei den Dortmunder Stadtwerken DWS 21. Bei dem Tarifkonflikt geht es um die Arbeitsbedingungen der etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Verdi NRW fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen.
UPDATE: "Viele der Beschäftigten schieben Überstunden vor sich her, die wegen des Personalmangels und Krankenständen von bis zu 20 Prozent nicht abgebaut werden können", betonte Verdi-Verhandlungsführer Heinz Rech laut Mitteilung.
Weitere Streiks sind in den nächsten Tagen geplant. Bestreikt werden sollen am 16. April ausgewählte Betriebshöfe in Geilenkirchen (Westverkehr), im Rhein-Erft-Kreis (REVG), Mönchengladbach und Viersen (NEW Mobil), Gelsenkirchen (Bogestra), Essen (Ruhrbahn), Lüdenscheid und Plettenberg (MVG), Bielefeld (Mobiel) und Gütersloh (Stadtbus Gütersloh).
Die Arbeitgeberseite hatte kürzlich schriftlich ein verbessertes Angebot vorgelegt, unter anderem mit bis zu vier zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Beschäftigtengruppen. Der kommunale Arbeitgeberverband KAV NW verweist auch auf eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, eine wirtschaftlich äußerst angespannte Lage der Nahverkehrsunternehmen und eine enge Personalsituation. Das Angebot der KAV NW sei zwar "ein Signal der Gesprächsbereitschaft, verhandelt wird aber weiterhin am Verhandlungstisch und nicht auf dem Postweg", hatte Verdi-Verhandlungsführer Heinz Rech am Sonntag betont.
Im Februar und März hatte Verdi mit mehreren Warnstreiks den ÖPNV in NRW über jeweils einen Tag oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Diesmal setzte man hingegen auf "spürbare Nadelstiche", hieß es bei Verdi.