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ÖPNV: Ein 9-Euro-Ticket ist schwer umsetzbar

05.04.2022 12:51 Uhr
ÖPNV
Eine Fahrt quer durchs Land mit einem 9-Euro-Ticket ist in Mecklenburg-Vorpommern schwer umsetzbar, kritisiert die Opposition (Symbolbild)
© Foto: Jan Woitas/dpa/picture-alliance

Das vom Bund vorgeschlagene „9 für 90“-Ticket sorgt weiter für Diskussionen, wie schwer die Umsetzung in einem Flächenland ist, zeigt das Beispiel Mecklenburg-Vorpommern.

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Das vom Bund zur Entlastung der Bürger von steigenden Energiekosten angekündigte 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr führt auch in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Debatte um neue Verkehrskonzepte. So bekräftigte Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) die Forderung der Länder-Ressortchefs, die für drei Monate vorgesehene Preisermäßigung gleich in ein Gratis-Ticket umzuwandeln.

„Dies wäre schnell und unkompliziert umsetzbar und ein klares Angebot an die Bürgerinnen und Bürger, den ÖPNV zu nutzen“, zitierte die „Ostsee-Zeitung“ den Minister, der sich zuvor auch in anderen Medien ähnlich geäußert hatte. Wichtiger als ein kurzfristiger Schub für wenige Monate seien aber klare Zusagen des Bundes bei der Bereitstellung der Regionalisierungsmittel und dem pandemiebedingten ÖPNV-Rettungsschirm für 2022, so Meyer.

Strukturelle Defizite erschweren die Umsetzung

Nach Ansicht der Grünen erschweren vor allem strukturelle Defizite die Umsetzung der befristeten Fahrpreisminderung im Nordosten. „Außer dem Warnow-Verbund gibt es in Mecklenburg-Vorpommern keine Verbundstrukturen. Jede kommunale Verkehrsgesellschaft sucht nach eigenen Lösungen der Umsetzung“, beklagte Grünen-Landtagsmitglied Jutta Wegner. Eine Fahrt quer durchs Land mit einem 9-Euro-Ticket sei schwer umsetzbar.

Wegner erneuerte die Forderung ihrer Partei nach einem landesweit gültigen Ticket für Busse und Bahnen, mit dem auch ohne großen bürokratischen Aufwand kurzfristig attraktive Angebote unterbreitet werden könnten. Ein Blick in die Nachbarländer Brandenburg und Schleswig-Holstein zeige, wie es gehen könne. „Die Landesregierung muss endlich ihre Hausaufgaben machen und gemeinsam mit den Verkehrsgesellschaften und den Aufgabenträgern ein attraktives Angebot ins Land zu rollen“, sagte sie. Nur so könne die „Autofixiertheit“ in einem ländlich strukturierten Land wie Mecklenburg-Vorpommern überwunden werden.

Nahverkehr hat einen Marktanteil von fünf bis sieben Prozent

Wie die „Ostsee-Zeitung“ unter Berufung auf den Verkehrsclub Deutschland (VCD) berichtet, haben Busse und Bahnen in Mecklenburg-Vorpommern einen Marktanteil von fünf bis sieben Prozent. Vergleichbare Flächenländer wie Sachsen und Sachsen-Anhalt kommen demnach auf zehn Prozent, deutlich höher liegen die Anteile naturgemäß in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg.

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