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ÖPNV-Kongress des WBO: Mehr Unternehmertum wagen

01.07.2025 11:58 Uhr | Lesezeit: 3 min
OEPNV-Kongress_Podiumsdiskussion
Diskussionsrunde beim ÖPNV-Kongress: Busunternehmer Ulrich Rau; Gerd Hickmann, Leiter Abteilung Öffentlicher Verkehr im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg; Nathalie Münz, Stellv. Hauptgeschäftsführerin Landkreistag Baden-Württemberg; Tobias Liebhardt, Leiter Verkehrsamt Landratsamt Zollernalbkreis und Simone Stahl, Geschäftsführerin Regio-Verkehrsverbund Freiburg (v.l.n.r.)
© Foto: Thomas Burgert

Beim ÖPNV-Kongress des WBO stand das Thema Finanzierung besonders im Fokus, der Verband warb für mehr Unternehmertum und mehr Vertrauen seitens der Politik.

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„Weniger bürokratische Hürden, mehr unternehmerische Freiheit und verlässliche Rahmenbedingungen sind der Schlüssel, um die Effizienz und Attraktivität des ÖPNV nach- haltig zu steigern“, sagte Franz Schweizer, Präsident des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) am 25. Juni zur Eröffnung des ÖPNV-Kongresses des WBO in der Stadthalle Sindelfingen, an dem über 200 Besucher teilnahmen.

Schweizer betonte die Bedeutung des gegenseitigen Vertrauens und forderte mehr Mut zum Unternehmertum sowie eine konsequente Einbindung der Verkehrsunternehmen in Entscheidungsprozesse.

Umdenken im ÖPNV nötig

Im Fokus der Veranstaltung stand der Austausch über aktuelle Themen rund um den ÖPNV. In Podiumsrunden wurde vertieft über die Zukunft des ÖPNV im Land diskutiert. Das Thema Kosten und Finanzierung zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Vorträge und Podiumsdiskussionen. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg machte in ihrem Beitrag deutlich, wo der Schuh aus Unternehmersicht drückt: Einseitiges aufgabenträgerseitiges Handeln, mangelndes Stakeholdermanagement, mangelndes Vertrauen in Unternehmerkompetenzen, und trotz leerer Kassen eine beispiellose Detailverliebtheit und ein „Wünsch mir was“ bei Vergabeverfahren. Sie warb bei den ÖPNV-Akteuren dementsprechend für ein Umdenken hin zu „Keep it simple!“ und einen Perspektivwechsel hin zu mehr Verständnis für unternehmerische Grundbedürfnisse.

Forderung nach einem ÖPNV-Strom

Auf das Thema „ÖPNV-Strom“ ging Ulrich Rau, Geschäftsführer des Omnibus-Verkehrs Aalen (OVA) und Mitglied im Vorstand des WBO, in einem Vortrag ein. Die Antriebswende koste sehr viel Geld und da man diese Kosten nicht komplett auf die Fahrgäste umlegen könne und auch Unternehmen und Aufgabenträger diese Summen nicht stemmen könnten, seien die übergeordneten Ebenen, also Länder, Bund und auch die EU gefordert, sagte Rau.

Eine Förderung müsse vor allem nachhaltig finanziert sein und die richtigen Anreize setzen, führte Rau aus und betonte mit Blick auf die notwendige Antriebswende: „Wenn es sich rechnet, geschieht es von selbst.“ Daher sei es ein erfolgversprechender Weg, wenn die Politik den Strom günstiger machen und damit die Betriebskosten senken würde.

Die Antriebstransformation komme unausweichlich, zeigte sich Rau überzeugt. Angesichts der damit verbundenen Investitionskosten in Millionenhöhe, brächten die Unternehmen vor allem Planungssicherheit und Verlässlichkeit, so Rau, der abschließend sagte: „Wenn das Geld ausgeht, könnte man auch einmal mehr Unternehmertum wagen, die Antriebsformation wäre dazu eine gute Gelegenheit.“

Auf die Busunternehmen ist Verlass

Weitere Programmpunkte widmeten sich der digitalen Nutzungsdatenerfassung, der Entwicklung der Kosten im ÖPNV, dem Stakeholdermanagement, dem bargeldlosen Bezahlen im Bus, der Anschlusssicherung sowie den vielfältigen und attraktiven Berufsbildern in Bus- unternehmen.

„Die privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg beweisen täglich ihre Kompetenz und ihr Engagement für nachhaltige Mobilität“, sagte Franz Schweizer. „Statt Misstrauen und Regulierungswut brauchen wir wieder mehr Vertrauen der öffentlichen Hand ins Unternehmertum. Weniger bürokratische Hürden, mehr Freiheit bei der Mittelverwendung und mehr Gestaltungsspielraum würden nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Attraktivität des ÖPNV. Auf uns Verkehrsunternehmen ist Verlass!“

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