Unter dem Namen „Emil“ gibt es seit Anfang August im hessischen Taunusstein ein umfassendes On-Demand-Angebot, das den klassischen ÖPNV ergänzen soll. Zum Einsatz kommt dabei auch eine eigens entwickelte On-Demand-App des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), über die der Shuttle gebucht werden kann.
„Emil“ steht für „elektrisch mobil“ und soll laut RMV die Lücke zwischen herkömmlichen ÖPNV-Angeboten und dem Individualverkehr schließen. Partner von Emil sind die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft und die Stadt Taunusstein. Sie teilen sich die Kosten für den laufenden Betrieb. Betreiber ist GHT Mobility, die unter der Marke Clevershuttle deutschlandweit aktiv ist. Das Buchungs- und Dispositionssystem kommt von der DB-Tochter Ioki.
Fahrgäste mit einem in Taunusstein gültigen Fahrschein zahlen bei der Nutzung von Emil einen so genannten „Komfortzuschlag“ von 1,50 Euro sowie weitere 0,15 Euro pro Kilometer. Wer keinen Fahrschein mit Gültigkeit in Taunusstein hat, zahlt noch einen Grundpreis von 1,50 Euro. Als Fahrzeuge kommen zuerst Kleinbusse der Marke Nissan zum Einsatz, ab Mitte August dann elektrisch betriebene Kleinbusse des Mercedes-Typs E-Vito Tourer Pro. Zunächst ist der Einsatz von drei Fahrzeuge geplant, von denen eines barrierefrei umgebaut ist. Zwei weitere Fahrzeuge sollen im Herbst hinzukommen. Bei entsprechender Nachfrage besteht die Option auf ein sechstes Fahrzeug.
Attraktiver Zubringer zu bestehenden Buslinien
„Wir wollen noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn bewegen. Emil macht die Menschen nicht nur innerhalb Taunussteins mobil, sondern ist ein attraktiver Zubringer zu den bestehenden Buslinien, die wie gewohnt bestehen bleiben“, erklärte Thomas Brunke, Geschäftsführer der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft anlässlich des Starts.
Das Projekt „On-Demand Frankfurt Rhein Main“ ist deutschlandweit das erste On-Demand-Projekt, das sich über mehrere Städte und Landkreise und zehn Partner erstreckt. „Nirgendwo in Deutschland gibt es ein größeres On-Demand-Netz als im RMV-Gebiet“, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat und fügte hinzu: „Egal, ob der Fahrgast in Darmstadt, Limburg oder Hanau in ein On-Demand-Shuttle steigt – es gilt dasselbe Tarifsystem und alle voraussichtlich 150 On-Demand-Shuttles werden perspektivisch über die RMV-App als einheitliche Plattform buchbar sein.“