In Sachsen-Anhalt hat die oppositionelle Landtagsfraktion der Grünen einen Masterplan für den Nahverkehr im Land gefordert. In einem Antrag, der im November im Parlament debattiert werden soll, heißt es, die Landesregierung solle „ein landesweit verlässliches und regelhaftes Angebot an Bussen und Bahnen“ fördern. Zielwert sei die stündliche Anbindung aller Orte mit mehr als 1000 Einwohnern. Ein entsprechendes Mobilitätsgesetz soll das sicherstellen.
„Angebot schafft Nachfrage“, sagte die Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann der „Deutschen Presse-Agentur“. Der Staat müsse in Vorleistung gehen und auch über den Schülerverkehr hinaus ein vernünftiges Nahverkehrsangebot schaffen. Außerdem soll es den Plänen zufolge künftig einen einheitlichen Verkehrsverbund in Sachsen-Anhalt geben, um die Taktung und das Ticketing auch über Landkreisgrenzen hinaus zu verbessern. Verkehrsverbünde, die sich dagegen wehren, sollen nach Vorstellung der Grünen „finanziell sanktioniert“ werden.
In dünn besiedelten Regionen könnten laut den Vorstellungen der Grünen flexible Lösungen entwickelt werden. „Wir müssen im ländlichen Raum wegkommen von diesem starren System“, sagte Lüddemann. Statt Leerfahrten großer Busse solle es beispielsweise Kleinbusse geben, die nicht nur an Haltestellen, sondern auch an anderen Punkten anhalten. „Das kann auch ein Sechssitzer sein.“ An bestimmten Haltestellen dringen die Grünen zudem auf mehr Radabstellanlagen und Sharing-Angebote.