Mit einem fünftägigen Warnstreik im privaten Busgewerbe in Schleswig-Holstein ab dem 26. Februar will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen. „Es ist nun an der Zeit, verhandlungsfähige Angebote zu unterbreiten“, sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky am Montag, 19. Februar. „Gleichzeitig besteht ein Angebot an die Arbeitgeberseite, den Streik sofort auszusetzen, wenn ein ernst gemeintes, verhandlungsfähiges Angebot bei uns eingeht.“
Die Gewerkschaft hat alle Beschäftigten privater Busbetriebe zu einem Warnstreik vom Schichtbeginn am Montag bis zum Spätdienst am Freitag kommender Woche aufgerufen. Das betreffe 1500 Beschäftigte im Omnibus Verband Nord (OVN), sagte Schischefsky. Der Streik betrifft alle Fahrgäste in den Kreisen des Landes. Der Stadtverkehr in den vier kreisfreien Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster ist nicht betroffen.
Zudem forderte die Gewerkschaft die Kreise und Kommunen auf, die Verkehre bei den Unternehmen für den Zeitraum des Streiks abzumelden und die Zahlungen einzustellen. Bislang machten die Arbeitgeber an den Tagen Gewinne, kritisierte Verdi. Die Beschäftigten hätten entschieden, der Tarifkommission eine sehr starke Botschaft für die nächsten Verhandlungen mitzugeben.
Erst in der vergangenen Woche hatte es im Land Warnstreiks der Busfahrer gegeben. Mehr als 2400 von ihnen waren am Freitag laut Gewerkschaft in Kiel auf die Straße gegangen. Die Beschäftigten der öffentlichen Busunternehmen streikten von Mittwoch bis Freitag. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen ließen am Donnerstag und Freitag auch die Beschäftigten der privaten Busunternehmen die Arbeit ruhen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert neben der Einführung einer 35-Stunden-Woche die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Außerdem wird eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden verlangt. Die Laufzeit der Vereinbarung soll zwölf Monate betragen.