Steigende Schadstoffemissionen in den Städten und explodierende Energiekosten erhöhen den Bedarf an klimagerechter und vernetzter Mobilität. Um diesen Anforderungen zu begegnen, sind Mobilitätsdienstleister gefordert, kundenorientierte Verkehrsangebote zu entwickeln sowie deren Verfügbarkeit und hochwertige Qualität sicherzustellen. Die Ruhrbahn GmbH hat nun ein gemeinsam mit Lufthansa Industry Solutions (LHIND) umgesetztes Pilotprojekt abgeschlossen, in dem Daten aus bestehenden sowie neuen Quellen intelligent genutzt werden und sich so im Verkehrsmanagement, im Qualitätsmanagement und für Marketingaktivitäten gewinnbringend einsetzen lassen.
Ziel des mit Geldern aus dem Programm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projektes war, eine auf die Bedarfe der Ruhrbahn maßgeschneiderte Software zu entwickeln. In ihr fließen vorhandene und neu gewonnene Daten aus Verkehrsmanagement, Qualitätsmanagement und Markt & Kommunikation sowie sozioökonomische Daten der Städte Essen und Mülheim an der Ruhr (wie Bevölkerung, PKW-Zulassungen etc.) zusammen und werden durch Smart Data miteinander verknüpft. Über eine Dashboard-Ansicht lassen sich diese operativ nutzen, etwa bei der Entscheidungsfindung. Dies soll die Weiterentwicklung der kundenorientierten und bedarfsgerechten Angebotsplanung, eine zielgruppenspezifische Marktbearbeitung und eine Verbesserung der Angebotsqualität ermöglichen. Zum Beispiel visualisiert die Software die Pünktlichkeit und die Verfügbarkeit einzelner Linien, so dass Gründe für Verspätungen oder Fahrtausfälle leichter zu lokalisieren und Gegenmaßnahmen abzuleiten sind.
„Konnten Grundstein für komplexere Analysen legen“
„Zusammen mit der LHIND hat unser interdisziplinäres Team eine IT-Infrastruktur geschaffen, die sich ideal für die Umsetzung weiterer Use Cases eignet und uns in die Lage versetzt, unseren eigenen Datenschatz langfristig zu nutzen und so weiter neue Erkenntnisse zu erlangen“, resümiert Silke Fabritz, Projektleiterin Smart Data der Ruhrbahn GmbH. „Wir konnten zudem den Grundstein für komplexere Analysen aus den Bereichen der Künstlichen Intelligenz oder des Maschinellen Lernens legen“, so Fabritz weiter.
„Die intelligente Nutzung und Verknüpfung von Daten verschiedenster Quellsysteme kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, kundenorientierte Angebotsplanung zu forcieren und weitere Marktpotenziale zu erschließen“, so Marie-Luise Menzel, Business Director Logistics, Commerce & Mobility bei LHIND. „Zudem ermöglichen Projekte wie diese den Einstieg in zusätzliche KI-Projekte und treiben die Automatisierung digitaler Transformation voran. Das verhilft Unternehmen nicht nur zu effizienteren Prozessen, sondern auch zu interessanten Einblicken, die einen direkten Mehrwert mit sich bringen.“
Basierend auf den Ergebnissen des Pilotprojektes hat die Ruhrbahn GmbH ein Folgeprojekt eingerichtet, in dem die Nutzung der multimodalen Verkehrsangebote betrachtet werden soll. Im Fokus stehen hier beispielsweise die Anzahl der Ausleihen, Verfügbarkeiten, die Rückgaben, Dauer und Häufigkeiten der Fahrten sowie Relationen (Start und Ziel). Darüber hinaus ist eine verknüpfte Analyse der Nutzung des klassischen ÖPNV in Kombination mit der Multimodalität vorgesehen, um ein vernetztes Bild über die Nutzung aller Verkehrsangebote zu erhalten und die Basis für eine kundenorientierte, vernetzte Verkehrsplanung zu schaffen. Damit soll Smart Data auch einen Beitrag leisten, um die Klimaschutzziele der Städte Essen und Mülheim an der Ruhr zu erreichen und dem geänderten Mobilitätsverhalten gerecht zu werden.
Ruhrbahn und LHIND auf der InnoTrans 2022
Um sich ein genaueres Bild von Smart Data und weiteren Lösungen zu machen, können Interessierte Lufthansa Industry Solutions auf der InnoTrans 2022 vom 20. bis zum 23. September in Berlin besuchen. In Halle 2.1, am Stand 365 stehen Ihnen die LHIND-Expert:innen Rede und Antwort, unter anderem auch zum Thema AR/VR-unterstützte Wartung und Instandhaltung sowie zur ÖPNV-Mobilitätsplattform Patris. Am 23. September wird zudem mit Silke Fabritz die Leiterin des Smart-Data-Projekts bei der Ruhrbahn vor Ort sein. Sollten Sie Interesse an einem Hintergrundgespräch haben, melden Sie sich gerne bei den untenstehenden Kontakten.