Tag der Buswirtschaft: Busführerschein, Bürokratie, Deutschlandticket

27.11.2025 09:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
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„Öffentliche Mobilität in Deutschland – Wo geht die Reise hin?“ lautete der Titel der Podiumsdiskussion am Abend der Buswirtschaft
© Foto: bdo

Das ÖPNV-Angebot in Deutschland lässt sich nur mit einer mittelständischen Buswirtschaft gewährleisten, dies wurde am Tag der Buswirtschaft deutlich.

„Wir brauchen endlich pragmatische Lösungen, damit mehr Menschen schneller in den Fahrberuf einsteigen können. Das bedeutet eine 1:1-Umsetzung des EU-Rechts ohne zusätzliche nationale Hürden, eine effiziente Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung sowie eine zügige Umsetzung der neuen EU-Führerscheinrichtlinie“, sagte der wiedergewählte bdo-Präsident Karl Hülsmann, beim Tag der Buswirtschaft in Berlin. „Der Personalmangel gefährdet die Mobilität der Menschen in ganz Deutschland – es ist höchste Zeit, gegenzusteuern.“ Rund 250 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien waren am Dienstag, 25. November, zum Tag und Abend der Buswirtschaft des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) gekommen, um über zentrale Zukunftsthemen der Branche zu diskutieren. Abgerundet wurde der Tag mit dem Abend der Buswirtschaft, bei dem der bdo auch seinen 45. Geburtstag feierte.

Deutschlandticket weiterentwickeln

Breiten Raum nahm beispielsweise die Weiterentwicklung des Deutschlandtickets ein. Die Branche begrüßte das Ticket zwar als Schritt zu attraktiverer Mobilität, verwies aber auf strukturelle Defizite. „Das D-Ticket braucht endlich eine digitale Nutzungsdatenerfassung. Nur so lassen sich Einnahmen fair verteilen – ein solidarisches Ticket darf den Busmittelstand nicht benachteiligen“, forderte Karl Hülsmann, der betonte: „Die Sicherstellung eines guten ÖPNV-Angebots in Deutschland gelingt nur mit einer starken mittelständischen Buswirtschaft. Diese braucht weniger Vorgaben und mehr unternehmerische Freiheit. Wir würden uns wünschen, wenn dies endlich auch in den Amtsstuben von Bund und Ländern beherzigt würde.“ Hülsmann kritisierte auch den wachsenden Verwaltungsaufwand, unter dem mittelständische Unternehmen leiden: „Bürokratieabbau ist kein Randthema. Es entscheidet darüber, ob der Busmittelstand in Zukunft bestehen kann.“

Podiumsdiskussion mit Parlamentariern

Beim traditionellen Parlamentarischen Abend diskutierten unter dem Titel „Öffentliche Mobilität in Deutschland – Wo geht die Reise hin?“ bdo-Präsident Karl Hülsmann sowie die Parlamentarier Björn Simon, Stefan Zierke und Victoria Broßart über die Rolle des Busses für eine klimafreundliche, sozial gerechte und wirtschaftlich tragfähige Verkehrswende. Ein breiter Konsens der Verkehrsexpertinnen und -experten des Deutschen Bundestages bestand darin, dass der Bus unverzichtbar ist, um Mobilität in Stadt und Land sicherzustellen – gleichzeitig aber vor großen Herausforderungen steht, etwa bei alternativen Antrieben, steigenden regulatorischen Anforderungen und der Finanzierung des Angebots.

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