Pendler und Schüler in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens müssen Donnerstag und Freitag wegen Warnstreiks voraussichtlich auf Fahrten mit dem ÖPNV verzichten. Im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte von Nahverkehrsunternehmen unter anderem in den Städten Düsseldorf und Wuppertal zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgefordert. Dies berichteten die Unternehmen. In Dortmund soll laut Verdi nur am Donnerstag gestreikt werden.
Von den Ausständen betroffen sind unter anderem die Fahrgäste der Düsseldorfer Rheinbahn. „Es fahren keine U-Bahnen, Straßenbahnen und nur sehr wenige Busse. Auch die Schulbusse fahren nicht“, teilte das Nahverkehrsunternehmen mit. Bestreikt wird nach Unternehmensangaben für 48 Stunden das gesamte Rheinbahnnetz: Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch sowie die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gehen ebenfalls davon aus, dass der Busverkehr an beiden Tagen zum Erliegen kommt. Auch die Schwebebahn werde betroffen sein, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn
In Dortmund werden Stadt- und Buslinien nach Angaben der Dortmunder Stadtwerke DSW21 nur am Donnerstag lahmgelegt. Betroffen sind auch die Nachtexpress-Linien sowie die in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel und Schwerte betriebenen Buslinien. Auch Kundencenter blieben ganztägig geschlossen. In Dortmund hat Verdi außerdem die Beschäftigten des Klinikums, des Theaters, des Jugend- und Sozialamtes, der Stadtkasse und des Systemhauses zum Streik aufgerufen. Vom Streik nicht betroffen seien unter anderem die Nahverkehrszüge und S-Bahn-Linien, betonten die Stadtwerke. Ausgenommen seien auch der Airportexpress sowie der Airportshuttle.
In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund DBB 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant. Schon jetzt ist eine dritte Runde vom 27. bis zum 29. März ebenfalls in Potsdam angesetzt.
Beeinträchtigungen im Bus- und Stadtbahnverkehr
Auch in Aachen haben die Gewerkschaften Verdi und Komba als DBB-Gewerkschaft für Donnerstag zu Warnstreiks in der Verwaltung aufgerufen. „Dies kann Auswirkungen auf alle Bereiche der Stadtverwaltung und ihrer Einrichtungen haben“, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Wegen des Streiks sei auch die Abfallsammlung durch den Aachener Stadtbetrieb eingeschränkt. Laut Verdi sollen auch Kitas und Ganztagsbetreuungen bestreikt werden. Je nach Beteiligung könnten die Einrichtungen dann nur Notgruppen anbieten oder müssten ganz schließen, sagte Gewerkschaftssekretär Stephan Frenken.
Auch in Bielefeld hielten die Stadtwerke Beeinträchtigungen im Bus- und Stadtbahnverkehr am Donnerstag für möglich. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.