Einwohner und Pendler sind nach einer ADAC-Umfrage mit dem öffentlichen Nahverkehr in 13 der 15 größten deutschen Städte „insgesamt zufrieden“. Die beiden Ausnahmen sind Duisburg und Köln. Gute Noten gebe es vor allem für die „Haltestellendichte, kurze Wege beim Umsteigen sowie Beschilderung an Bahnhöfen und Stationen“, teilte der ADAC am Dienstag, 30. Januar, mit.
Für die Studie „Mobil in der Stadt“ hat der ADAC mehr als 9000 ÖPNV-Kunden, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer in den 15 Großstädten mit mehr als einer halben Million Einwohner befragt. Die besten Noten für die Mobilität in der eigenen Stadt gab es demnach in Dresden, mit Abstand gefolgt von Leipzig, München und Nürnberg. Überwiegend unzufrieden äußerten sich die Befragten in Duisburg und Köln.
ÖPNV erreicht zufriedenstellende Ergebnisse
Im Vergleich zum ADAC-Mobilitätsmonitor aus dem Jahr 2017 ist die Zufriedenheit in den meisten Städten insgesamt spürbar zurückgegangen. So ist der Gesamtdurchschnitt gefallen (neun Bewertungspunkte schlechter) und die generelle Unzufriedenheit mit der Mobilität in den Städten steigt.
Am höchsten waren laut ADAC die Zufriedenheitswerte bei ÖPNV-Nutzern und bei Fußgängern. „Der ÖPNV in Großstädten erreicht durchweg zufriedenstellende Ergebnisse“, so die Studienautoren. Kritikpunkte bei Bus und Bahn waren unter anderem die Information bei Störungen und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Fußgänger lobten vor allem sichere Querungsmöglichkeiten an Straßen und kritisierten „rücksichtsloses Verhalten von E-Scooter-Fahrern“.
„Besonders auffällig ist die durchgängig sehr negative Beurteilung des Verhaltens der E-Scooter-Nutzer durch Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger“, schrieben die Autoren der Studie. Der ADAC riet den Städten, für klare Spielregeln zu sorgen – zum Beispiel, die Zahl der E-Scooter zu begrenzen und das Abstellen nur an ausgewiesenen Stationen zu erlauben.
Auch Radfahrer und Fußgänger sind demnach überwiegend zufrieden mit der Mobilität – nur Autofahrer sind überwiegend unzufrieden.
ADAC Monitor zeigt durchgängigen Abwärtstrend
„Wir müssen beachten, dass der ADAC Monitor eine Befragung von mobilen Menschen in den Städten darstellt und dies keine tatsächliche Aussage über den Zustand der Infrastruktur oder das Mobilitätsangebot darstellt“, betonte Helmut Büschke, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik im ADAC Sachsen. Man könne aber definitiv sagen, dass „eine Stadt, die eine hohe Zufriedenheit bei ihren Bürgern und Pendlern erreicht, auch sehr viel richtig macht“.
Der durchgängige Abwärtstrend dürfe aber „nicht in Vergessenheit geraten und Städte müssen sich diese und andere Befragungen genau anschauen, um zu reagieren und weiterwachsende Unzufriedenheit der Bürger mit der Mobilität zu verhindern“, sagte Büschke.