Hinsichtlich der Absagen von Weihnachtsmärkten und Veranstaltungen, ausbleibender Ski-Freizeiten von Schulen und Universitäten sowie des insgesamt zurückhaltenden Buchungsverhaltens der Verbraucher ist zudem kaum Besserung in Sicht, berichtet der RDA Internationaler Bustouristik Verband mit Verweis auf die Ergebnisse des Branchenbarometers. So erwarten fast alle befragten Unternehmen einen sehr ungünstigen Geschäftsverlauf (54 Prozent) beziehungsweise einen eher ungünstigen Geschäftsverlauf (38 Prozent) in den nächsten sechs Monaten. 90 Prozent der Unternehmen planen deshalb die Verkleinerung der Betriebskapazitäten bis hin zur vollständigen Betriebsschließung, wenn zusätzliche Hilfsmaßnahmen oder Modifizierungen bestehender Hilfsprogramme im nächsten halben Jahr ausbleiben sollten. Ein Drittel der kleinen Reisebusunternehmen bis zehn Mitarbeiter befürchten bis März das Aus.
Über 40 Prozent aller befragten Unternehmen sieht in der Erstattung von Vorhaltekosten eigenfinanzierter Reisebusse die notwendigste Modifikation zum Strukturerhalt, berichtet der RDA. Ein Viertel der Unternehmen beziehungsweise ein Drittel der Paketreiseveranstalter fordern die Anpassung des Konsolidierungsgebots, um Überbrückungshilfen an alle Betriebsstätten eines Unternehmensverbunds bis zur monatlichen Höchstgrenze ausreichen zu können. 15 Prozent aller Befragten fordern die ersatzlose Streichung von Höchstgrenzen der Überbrückungshilfen für kleine Unternehmen bis zehn Mitarbeiter. Jeder vierte Paketreiseveranstalter fordert zudem die Zugänglichkeit von KfW-Schnellkrediten auch für kleine Unternehmen.
Reisebusverbot zieht langen „Rattenschwanz“ hinter sich her
„Wenn die Bundesregierung zur Eindämmung des Infektionsgeschehens Reisebusreisen verbietet und in der Folge alle Reisebusse monatelang stillstehen müssen, entstehen naturgemäß bei allen Reisebussen Vorhaltekosten, ganz gleich ob diese fremd- oder eigenfinanziert sind. Deshalb ist es schlicht falsch und keinesfalls nachvollziehbar, dass Unternehmen mit eigenfinanzierten Reisebussen keine Hilfe erhalten sollen. Wenn rechtliche Hürden vorliegen, müssen diese überwunden werden. Zudem ist mit Blick auf einen langen Winter die Geschwindigkeit des Mittelabflusses aus dem Überbrückungshilfeprogramm erschreckend niedrig. Die Bundesregierung muss nachbessern und die Beschränkungen für Betriebsstätten eines Unternehmensverbundes sowie die Höchstgrenzen für kleine Unternehmen ersatzlos streichen, so dass die Mittel wie geplant abfließen können, um die Strukturen der traditionellen Familienbetriebe, insbesondere im ländlichen Raum, erhalten zu können“, kommentiert RDA-Präsident Benedikt Esser die erschreckenden Zahlen.