-- Anzeige --

Alternative Antriebe: Bundesregierung will Wasserstoffproduktion verdoppeln

27.07.2023 14:03 Uhr | Lesezeit: 4 min
Brennstoffzellenbus_Schleswig-Holstein
Der Verkehrssektor benötige grünen Strom für batterieelektrische Antriebe, grünen Wasserstoff und E-Fuels, fordert das Deutsche Verkehrsforum
© Foto: GP Joule

Mit dem Einsatz von Wasserstoff werden im Verkehrssektor große Hoffnungen verbunden, die Bundesregierung hat nun ihre Wasserstoffstrategie aktualisiert und sich dabei sehr ambitionierte Ziele gesetzt.

-- Anzeige --

Die Bundesregierung hat ihre Wasserstoffstrategie aktualisiert. Laut dem Beschluss des Kabinetts vom Mittwoch, 26. Juli, sieht die Strategie unter anderen vor, dass die heimische Produktionskapazität verdoppelt werden soll. Statt bisher fünf Gigawatt sollen bis 2030 Erzeugungskapazitäten von mindestens zehn Gigawatt in Deutschland entstehen. Der restliche Bedarf soll durch Einfuhren gedeckt werden.

Das Ziel der Strategie ist, auf Basis der Wasserstofftechnologie den CO2-Ausstoß in den Bereichen Industrie, Verkehr und Energie zu senken. Die bisherige nationale Wasserstoffstrategie stammt von 2020. Mit dem Kabinettsbeschluss soll sie fortgeschrieben werden. „Investitionen in Wasserstoff sind eine Investition in unsere Zukunft. In Klimaschutz, in qualifizierte Arbeitsplätze und die Energieversorgungssicherheit“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) anlässlich der Vorstellung der Nationalen Wasserstoffstrategie. Der Minister betonte, die Strategie stelle „die Weichen für eine enge Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern“.

Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur

Zudem werde mit Hochdruck an dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur gearbeitet. Bis 2027/28 soll ein Startnetz mit mehr als 1800 Kilometern umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen entstehen, europaweit in etwa 4500 Kilometer hinzukommen. „Wir sind dabei, das Kernnetz des Wasserstoffs, also quasi die Autobahnlinien festzustellen“, sagte Habeck, Das solle diesen Sommer abgeschlossen werden, um danach im Herbst „die Bundes- und Kreisstraßen festzustellen, also das Verteilnetz darunter“.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach über die Bedeutung von Wasserstofftechnologien für den Verkehr. Sie seien wichtig für klimafreundliche Mobilität und ergänzten sinnvoll andere alternative Antriebsformen. „Wir brauchen Wasserstoff direkt für die Brennstoffzelle, aber auch zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe, die unverzichtbar sind für Klimaneutralität im Verkehr“, sagte Wissing.

Verkehrssektor als wichtiger Abnehmer für Wasserstoff

Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) begrüßte die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie. „Die Strategie adressiert die richtigen Themenfelder. Der Verkehrssektor hat als Nachfrager von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten eine zentrale Bedeutung. Die Versorgung, die Infrastruktur und die Überbrückung des vorerst sehr hohen Preises strombasierter Kraftstoffe sind Punkte, die schnell und konsequent gelöst werden müssen“, sagte DVF-Geschäftsführerin Heike van Hoorn. Im Maßnahmenteil der Strategie seien allerdings „Nachbesserungen nötig“, sagte sie weiter.

Das DVF begrüßt unter anderem die Anhebung des Ziels für die nationale Elektrolysekapazität. Förderinstrumente für die Produzenten und Nutzer von Wasserstoff müssten „unbürokratisch umgesetzt und schneller wirksam werden“, so die Forderung.

Der Verkehrssektor benötige zur Transformation grünen Strom für batterieelektrische Antriebe, grünen Wasserstoff und E-Fuels, so das DVF. Für alle Einsatzzwecke im Verkehrssektor sei daher „die ambitionierte Umsetzung der europäischen Verordnung für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFIR) von größter Tragweite“. Das DVF begrüßte ebenfalls die Ankündigung der Bundesregierung, einen Masterplan Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu erstellen.

Kurz- und mittelfristig seien aber auch „vermehrt nachhaltige Biokraftstoffe erforderlich, um die Emissionssenkung im Verkehrssektor zu ermöglichen“, so das DVF abschließend.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.omnibusrevue.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift OMNIBUSREVUE aus dem Verlag Heinrich Vogel, die sich an Verkehrsunternehmen bzw. Busunternehmer und Reiseveranstalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Sie berichtet über Trends, verkehrspolitische und rechtliche Themen sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Management, Technik, Touristik und Handel.