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Alternative Antriebe: Busunternehmen können Brennstoffzellenbusse testen

31.10.2023 11:52 Uhr | Lesezeit: 4 min
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RMV-Aufsichtsrätin und Bürgermeisterin Stadt Gießen Gerda Weigel-Greilich, VGO-Geschäftsführer Volker Hofmann, Landrätin Gießen Anita Schneider und RMV-Geschäftsführer André Kavai (v.l.n.r.) mit beteiligten Busunternehmern und Projektverantwortlichen
© Foto: RMV/Christian Lademann

Wie sich Brennstoffzellenbusse im regionalen Busverkehr schlagen, können Busunternehmer im Rahmen eines Projekts im Landkreis Gießen in der Praxis testen.

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Im Landkreis Gießen können Busunternehmen Brennstoffzellenbusse in der Praxistesten. Möglich macht dies das Projekt „Lernwerkstatt“, an dem der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) und der Landkreis Gießen beteiligt sind. „Alternative Antriebe sowie der Ausbau erneuerbarer Energien sind Zukunftsthemen, die wir im Landkreis gemeinsam mit den Kommunen, aber auch der Wirtschaft angehen“, sagte Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen. Die Lernwerkstatt und der damit verbundene Einsatz von zwei Brennstoffzellenbussen im ländlichen Raum seien Teil dieses Ansatzes. „Wir möchten mit diesem Beitrag auch den Mittelstand vor Ort bei den Herausforderungen der Energiewende und einem CO2-neutralen ÖPNV unterstützen“, so die Landrätin.

Die RMV-Tochtergesellschaft Fahma stellt im Rahmen der „Lernwerkstatt“ die eigens angeschafften Brennstoffzellenbusse im Landkreis Gießen ansässigen Verkehrsunternehmen rotierend bis Ende 2024 zur Verfügung. Die Fahrzeuge kommen dabei aktuell auf verschiedenen regionalen und lokalen Linien des RMV bzw. der VGO zum Einsatz. Der Landkreis Gießen übernimmt die Kosten der Fahrzeugbereitstellung. Nach abgeschlossener Testphase sollen die Brennstoffzellenbusse Teil eines im Wettbewerb vergebenen regionalen RMV-Linienbündels des Landkreises werden.

Eine Chance für kleinere Unternehmen

„Wir wollen ab 2030 keine neuen Verkehrsleistungen mehr mit Diesel ausschreiben – weder auf der Straße noch auf der Schiene“, sagte RMV-Geschäftsführer André Kavai. Voraussetzung für das Ende des Dieselzeitalters sei aber, dass „Alternativen zur Verfügung stehen, die in Sachen Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit mithalten können. Welche Vorteile Brennstoffzellenbusse im regionalen Busverkehr mit täglichen hunderten Kilometern Fahrweg und bei Steigungen haben, beobachten wir aktuell in der Lernwerkstatt Gießen.“

Neben intensiven Schulungen zur Fahrzeugtechnik für Werkstatt und Fahrdienst sind die zwei Brennstoffzellenbusse der Firma Van Hool nun auf den Strecken der Verkehrsunternehmen Erletz, ESE, Franke, Schwalb, Weber und WEFRA unterwegs. Das Konzept „Lernwerkstatt Brennstoffzellenbusse im Landkreis Gießen“ biete „kleineren und familienbetriebenen Verkehrsunternehmen die Möglichkeit, die neue Technologie im ländlichen Raum zu testen“, so der RMV.

Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts Lernwerkstatt umfasst die Busse inklusive Schulungen und beziffert sich laut RMV auf rund 1,4 Millionen Euro. Davon übernimmt das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen über den Fördermittelgeber Hessen Agentur 416.000 Euro. Dies entspricht circa 40 Prozent der Investitionsmehrkosten, die im Vergleich zur Anschaffung vergleichbarer Dieselbusse anfallen.

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Erprobt werden können Brennstoffzellenbusse der Herstellers Van Hool
© Foto: RMV/Katrina Friese

Zwei Brennstoffzellenbusse von Van Hool

„Der Einsatz von lokal CO2-neutralen Brennstoffzellenfahrzeugen im Gießener Umland hilft uns nicht nur dabei die ÖPNV-Klimaziele zu erreichen, sondern gibt unseren Fahrgästen auch gleichzeitig ein noch besseres Gefühl für die eigene Klimabilanz. Unser Ziel muss es sein, den Einsatz von alternativen Antrieben in der Region Schritt für Schritt weiter voranzutreiben - da sind die zwei Brennstoffzellenbusse von Van Hool ein super Anfang“, sagte Volker Hofmann, Geschäftsführer der VGO.

„Brennstoffzellen sind eine Zukunftstechnologie, in die wir schon lange vertrauen und die es brauchen wird, um die Verkehrsbetriebe nachhaltig umzurüsten. Es freut mich sehr, dass Van Hool mit zwei fabrikneuen Brennstoffzellenbussen für den Landkreis Gießen einen Teil dazu beitragen kann“, sagte Filip Van Hool, Geschäftsführer der Van Hool. „Die Fahrzeuge des neuen Typs A12 BZ sind die ersten Fahrzeuge, welche nach Deutschland ausgeliefert wurden. Mit moderner Ausstattung, Klimatisierung und einem Mehrzweckbereich unter anderem für Fahrräder und Kinderwägen sind die Fahrzeuge auch top ausgerüstet.“

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