Der Umbau der BVG-Busflotte hin zu mehr Elektrofahrzeugen wird sich aufgrund der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin verzögern. Die Senatsverwaltung für Verkehr hat die eingeplanten Mittel für die Beschaffung von Elektrobussen zusammengestrichen – statt 33,1 Millionen Euro sollen für die Anschaffung der Busse im Haushalt 2024 nur noch rund acht Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Das geht aus einem Bericht der Verwaltung an den Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hervor, der der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegt. Zuerst berichtete der „Tagesspiegel“.
Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen bis 2030 die komplette Busflotte auf E-Antriebe umstellen. Mit Stand 2023 lag Anteil an Elektrobussen bei der BVG bei rund 15 Prozent. Insgesamt sind rund 1600 Busse in Berlin für das Unternehmen unterwegs.
Verzögerungen beim Betriebshofneubau
Im Dezember verkündete die BVG die Bestellung von 50 neuen Elektro-Gelenkbussen. Das erste Fahrzeug sollte nach damaliger Mitteilung Ende 2024 geliefert werden, die restlichen 49 dann im Jahr 2025. Ob die Kürzung der Gelder Auswirkungen auf diese Bestellung haben wird, blieb am Dienstag, 18. Juni, zunächst offen.
Die Verkehrsverwaltung begründet die Kürzung der Mittel in dem Bericht mit „Verzögerungen des Betriebshofneubaus bei der BVG, was die Auslieferung der dafür vorgesehenen E-Busse verzögert“. Die Verkehrsbetriebe wollen angesichts der wachsenden Flotte einen neuen Omnibus-Betriebshof in der Säntisstraße in Berlin-Marienfelde einrichten. Dort sollen auch Abstell- und Lademöglichkeiten für rund 220 E-Busse entstehen.
Kritik an der Mittelkürzung kam am Dienstag von den Grünen. „Den Preis dafür werden alle Menschen zahlen, die tagtäglich auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind und heute schon unter der Ausdünnung von Fahrplänen, gefährlichen Haltestellen und überfüllten Zügen leiden“, sagten die verkehrspolitischen Sprecherinnen der Grünen-Abgeordnetenhausfraktion, Oda Hassepaß und Antje Kapek.