Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Antriebstransformation bei Daimler Buses: Nach dem Stadtbus Citaro verpasst Mercedes-Benz nun seinem Überlandbus Intouro ein elektrisches Herz. Äußerlich unterscheidet sich der eIntouro nicht von seinen dieselgetriebenen Geschwistern, zumindest nicht der gezeigte Prototyp. Ob sich beispielsweise bei der Front noch etwas ändern wird, der Citaro verrät schließlich auch auf den ersten Blick, dass er anders ist, bleibt aktuell Spekulation. Spannender ohnehin sind die inneren Werte.
Der eIntouro ist wahlweise mit ein oder zwei Batteriepaketen mit jeweils 207 kWh Kapazität verfügbar. Die beiden Batterien können mit bis zu 300 kW innerhalb von 90 Minuten vollständig aufgeladen werden; bei nur einem Batteriepaket ist dies bereits nach 70 Minuten möglich. Zudem können bei der LFP-Technologie über 95 Prozent der installierten Kapazität genutzt werden.
Damit unterscheiden sich die Batterien deutlich von den Akkus, die im Citaro zur Anwendung kommen. Der E-Bus erhält die gleiche Batterietechnologie, sogenannte LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat), wie der Fernverkehrs-Lkw Mercedes-Benz E-Actros 600.
Ein Akkupaket wiegt 1,6 Tonnen. Ist der Bus mit beiden Batteriepaketen ausgestattet, steigt das Leergewicht um zwei Tonnen. Etwa ein Kubikmeter Kofferraum Volumen geht verloren.
Angetrieben wird der Bus vom neuen Cetrax Zentralmotor, den ZF entwickelt hat. Dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um eine Box, in der sich zwei Elektromotoren mit einem in der Mitte befindlichen 3-Gang-Automatikgetriebe befinden. Die Antriebskraft wird per Kardanwelle an die normale Intouro-Hinterachse übertragen. Der Motor leistet 320 kW. Vorteil: Es kann dauerhaft mit hohen Geschwindigkeiten gefahren werden.
Etwa 500 Kilometer sollen unter Überlandbedingungen und moderaten Temperaturen mit einer Akkuladung erreicht werden. Um Energie zu sparen, kann eine mit fossilen Brennstoffen betriebene Zusatzheizung verbaut werden.