Die Entwicklung hatte sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet: Die Quantron AG aus Gersthofen bei Augsburg steht seit dem 29. Oktober 2024 unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Eine entsprechende Veröffentlichung des Augsburger Amtsgerichtes findet sich bereits in den öffentlichen Registern. Mit diesem Schritt soll das aktuelle Vermögen von Quantron vor nachteiligen Veränderungen geschützt werden.
Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Constantin Graf Salm-Hoogstraeten von der Kanzlei BBL Brockhoff eingesetzt. Der Jurist erklärt in einer Mitteilung der Kanzlei: „Wir müssen uns erst einmal ein genaues Bild vom Zahlenwerk und von der Situation vor Ort machen, bevor wir belastbare Aussagen zu den Fortführungschancen machen können.“ Es werde auch die Möglichkeit geprüft, eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiter zu organisieren.
Zuspitzung der Situation war absehbar
Während die Anwaltskanzlei die Hintergründe der aktuellen Schieflage noch unter die Lupe nehmen muss, hatte sich die Zuspitzung der Situation schon länger angekündigt. Frustrierte Mitarbeiter hatten öffentlich gemacht, dass sie seit mehreren Monaten kein Gehalt mehr bekommen hätten. Auch die Öffentlichkeitsarbeit von Quantron war in den vergangenen Monaten stark zurückgefahren worden.
Laut BBL Brockhoff wird Quantron im Moment von Beate Reimann (CFO), Rene Wollmann (CTO) und Denis Muratov (Aufsichtsratsvorsitzender) geführt. Der Firmengründer und CEO Andreas Haller hat eigenen Angaben nach auf der IAA Transportation einen Herzinfarkt erlitten und befindet sich seither in Rehabilitation.
Quantron wurde im Juli 2019 als Spin-off der Haller GmbH & Co. KG. gegründet und ist ein Plattformanbieter von nachhaltiger batterie-elektrischer und wasserstoff-elektrischer Mobilität für Busse und auch Lkw. Das Unternehmen. beschäftigt aktuell etwa 90 Mitarbeiter.