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Elektromobilität: Der erste MAN-Elektrobus in Afrika

06.10.2023 08:09 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Basis des in Kapstadt ausgelieferten Fahrzeugs vom Typ Lion's Explorer E ist das neue Lion‘s Chassis E
© Foto: MAN Truck & Bus

Mit der Übergabe eines Lion's Explorer E in Kapstadt hat MAN seinen ersten Elektrobus außerhalb Europas überhaupt ausgeliefert. Auf dem Weltmarkt will der Bushersteller auf eine Kooperation mit lokalen Partnern setzen.

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In Kapstadt hat MAN seinen ersten vollelektrischen Komplettbusses für Afrika an den Kunden überreicht. Basis des in Südafrika ausgelieferten Fahrzeugs vom Typ Lion's Explorer E ist das neue Lion‘s Chassis E. Das Fahrzeug ging an den Betreiber Golden Arrow Bus Services (GABS), der es nun für einen Testeinsatz in Kapstadt einsetzen wird. Dass dabei auch die Art der Stromerzeugung eine Rolle spielt, erfuhr die OMNIBUSREVUE auf Nachfrage. So erklärte der südafrikanische Busbetreiber, dass derzeit eine Solarstromerzeugungskapazität in Höhe von 2,01 MWp installiert sei und geplant ist, diese Kapazität in Zukunft kontinuierlich zu erhöhen. Die Busse werden mit einer Kombination aus ESKOM (südafrikanisches Stromversorgungsunternehmen, welches unter anderem Strom mit Hilfe von Kohlekraftwerken erzeugt) und erneuerbarer Energie aufgeladen, mit dem Ziel, den erneuerbaren Anteil zu maximieren.

„Es ist ein besonderes Erlebnis für jeden von uns, wenn wir ein neues Fahrzeug oder eine neue Technologie zum allersten Mal an einen Kunden übergeben“, sagt Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, anlässlich der Übergabe. Gemeinsam mit Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus, und Jan Aichinger, Managing Director von MAN Truck & Bus South Africa, übergab Alexander Vlaskamp den ersten Lion’s Explorer E und damit den ersten E-Bus von MAN an einen Kunden außerhalb Europas überhaupt.

Anders als in Europa, wo MAN Komplettbusse produziert und verkauft, bietet der Bushersteller im Weltmarkt überwiegend Fahrgestelle an, die dann im Land von zertifizierten Aufbauherstellern zu kompletten Bussen aufgebaut werden. Beim Lion's Explorer E hat MAN jedoch nicht nur das Chassis geliefert, sondern auch den Aufbau nach Kundenwunsch und Marktanforderungen realisiert.

„Auch für MAN ist CO2-freies Fahren ein Kernelement der Strategie und die Übergabe des MAN Lion's Explorer E ist ein Meilenstein auf dem Weg dahin“, sagte Vlaskamp. „Unser Weg führt von Low Emission zu No Emission. Um das zu erreichen, setzen wir im Stadtbus-Segment mit dem Lion’s City E in Europa vollständig auf Elektromobilität – und weltweit tun wir es mit dem Lion’s Chassis E.“

Testeinsatz des E-Busses in Kapstadt

MAN realisierte – abgestimmt auf Kundenwünsche, Einsatzzweck und Marktanforderungen – den Aufbau im MAN Bus-Werk im südafrikanischen Olifantsfontein. Die vorgelagerte Montage des elektrischen Hochboden Chassis erfolgte im Verbund mit dem zweiten lokalen MAN-Standort in Pinetown. „Wir haben das Beste aus zwei Welten kombiniert. So ist es uns gelungen, den ersten elektrischen Stadtbus auszuliefern, der in Südafrika entwickelt und gebaut wurde und gleichzeitig die Anforderungen unseres Kunden auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft zu erfüllen“, sagte Jan Aichinger im Rahmen der feierlichen Übergabe.

Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem nun beginnenden Testeinsatz sollen genutzt werden, um das Fahrzeug weiter zu verbessern. Der E-Bus verfügt über vier Batterie-Packs auf bewährter NMC-Technologie (Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Akku) mit je 80 kWh und damit über eine installierte Gesamtkapazität von 320 kWh. Ein integrierter Elektromotor erzeugt eine Spitzenleistung von bis zu 240 kW.

„In Südafrika sind zwar bereits Elektrobusse unterwegs. Das Besondere am MAN Lion's Explorer 12 E ist allerdings, dass er speziell für den Einsatz hier entwickelt wurde“, sagte Barbaros Oktay. Zudem wird das neue Modell vollständig in Südafrika gebaut. „So können wir gewährleisten, dass der E-Bus die Bedürfnisse der hiesigen Verkehrsunternehmen perfekt erfüllt und sich gleichzeitig zudem bestmöglich in bestehende Prozesse integrieren lässt.“

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Erfahrungen aus dem Testeinsatz sollen genutzt werden, um das Fahrzeug weiter zu verbessern
© Foto: MAN Truck & Bus

Serienstart für das Lion’s Chassis E für 2024 geplant

MAN Truck & Bus ist nach eigenen Angaben mit knapp über 45 Prozent Marktanteil am Busabsatz (Ende 2022) Marktführer im Busgeschäft in Südafrika. Ziel ist es, auch künftig bei den Elektroantrieben diese Position innezuhalten.

Das neue Lion's Chassis E ist für MAN ein wesentlicher Baustein, um die ambitionierten Unternehmensziele auch außerhalb von Europa zu erreichen. In einem ersten Schritt wird das E-Chassis als Zweiachser für die Anwendung als Low-Floor angeboten. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Versionen für Low-Entry- und Intercity-Bus (High Floor) folgen. Damit es auch überall einsetzbar ist, wird es eine Links- und Rechtslenker-Variante geben. Bei den Komponenten für das E-Chassis setzt MAN auf die Technologie aus dem Lion’s City E. „Dank dieser Technik, die sich bereits im Einsatz bewährt hat, und unseren langjährigen Erfahrungen im Bereich der Chassis-Technologie können wir unseren Kunden eine innovative und effiziente E-Mobility-Lösung für den Stadt- und Überlandverkehr bieten“, sagte Oktay.

Nach der ersten Übergabe in Südafrika sollen in den nächsten Monaten weitere „Demobusse“ auf Basis des Lion’s Chassis E in Märkten außerhalb Europas ausgeliefert werden. Der Start der Serienproduktion im polnischen MAN-Werk in Starachowice ist dann für 2024 geplant.

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