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Enviro400EV: Erstauftrag über 55 Elektrobusse bei Stagecoach

01.02.2023 11:33 Uhr | Lesezeit: 4 min
Enviro400EV: Erstauftrag über 55 Elektrobusse bei Stagecoach
Auf deutschen Straßen würde er sich "britisch spiegelverkehrt" wohl etwas seltsam ausnehmen, der Enviro400EV. Ein interessantes Fahrzeug ist er dennoch.
© Foto: Alexander Dennis

Der Verkehrsbetrieb des britischen Oxfordshire “Stagecoach” hat bei Alexander Dennis, einer Tochtergesellschaft der NFI Group Inc. die erste Elektrobus-Bestellung für 55 Enviro400EV-Doppeldeckerbusse aufgegeben. Das Unternehmen Alexander Dennis ist eines der weltweit führenden unabhängigen Bushersteller. Der Einsatz der 55 Elektro-Doppeldecker findet im Rahmen des ZEBRA-Programms der britischen Regierung statt.

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“ZEBRA” ist die Abkürzung für “Zero-Emission Bus Regional Areas”, zu Deutsch “Regionalbereiche mit Null-Emissions-Bussen”. Durch das Programm soll der Bus-ÖPNV in Großbritannien nach und nach decarbonisiert warden. Zu diesem Zweck arbeitet Stagecoach mit dem Grafschaftsrat von Oxfordshire zusammen.

Stagecoach ist zugleich Großbritanniens größtes Busunternehmen. Die 55 Enviro400EV sollen ab Ende 2023 im Linienverkehr eingesetzt werden. Stagecoach ist damit der erste Kunde, der diese Busse bestellt hat.

Der Enviro400EV gehört zur nächsten Generation emissionsfreier Busse von Alexander Dennis. Als Elektrobus-Doppeldecker ist das Fahrzeug für stark befahrene Strecken im Linien- und Überlandverkehr ausgelegt. Die Reichweite mit einer Ladung wird mit bis zu 260 Meilen angegeben – das entspricht knapp 420 Kilometern. Fahrgäste sollen insbesondere von einem sanften Fahrbetrieb und einer verbesserten Sitzanordnung im Unterdeck profitieren.

Im Enviro400EV kommen ein elektrischer Antriebsstrang der nächsten Generation von Voith Electrical Drive System sowie das Alexander Dennis-Batteriesystem zum Einsatz. Dieses Batterie-System soll eine kontinuierliche Versorgung während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs sicherstellen und es Stagecoach ermöglichen, von technologischen Fortschritten bei einem Mid-Life-Refresh zu profitieren, ohne dass das Fahrzeug modifiziert werden muss.

“Wir freuen uns, unser Engagement für eine emissionsfreie britische Busflotte fortzusetzen, indem wir als erster Betreiber eine größere Investition in die neue Flotte von Enviro400EV-Bussen tätigen”, freut sich Sam Greer, technischer Direktor bei Stagecoach. “Wir können auf eine positive Erfolgsbilanz bei der Zusammenarbeit mit Alexander Dennis zurückblicken, wenn es darum geht, unsere Flotte landesweit zu dekarbonisieren – auch in Schottland, wo wir in Kürze die ersten vollelektrischen Busstädte in Großbritannien einführen werden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Alexander Dennis und unseren Partnern in Oxfordshire, um diese neuen Elektrobusse als Teil der wichtigen Pläne zur Verbesserung der Luftqualität in der Region einzuführen.”

Paul Davies, Präsident und Geschäftsführer von Alexander Dennis: “Unser neuer Enviro400EV wurde kompromisslos für die Anforderungen des Busbetriebs in Großbritannien entwickelt, wobei die neuesten technologischen Fortschritte, einschließlich unseres zukunftssicheren Batteriesystems, zum Einsatz kommen und gleichzeitig ein erstklassiger Aftermarket-Support über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs durch AD24 garantiert wird.”

Enviro 100AEV: 5G-Teststrecke für autonomes Fahren

Mit dem autonomen Bruder des Enviro400EV, dem Enviro 100AEV, sind Alexander Dennis, Stagecoach, das Centre for Connected and Autonomous Vehicles der britischen Regierung sowie die Edinburgh Napier University und die University of West of England dabei, eine 14 Meilen lange Strecke des bestehenden autonomen Busdienstes CAVForth vom Bahnhof Edinburgh Park über die Forth Road Bridge bis zum Frühjahr 2023 fertigzustellen. Auf einem Teilstück der Teststrecke soll sich der autonome Verkehr auch mit dem Verkehr in Edinburghs Stadtzentrum mischen. Ermöglicht wird das durch eine aktualisierte Version des CAVStar® ADS (Automated Drive System), das im Rahmen des Projektes von der Firma Fusion Processing Ltd. entwickelt wurde. 

Das automatisierte Fahren biete gegenüber manuell betriebenen Bussen Vorteile bei Kraftstoffeinsparungen und geringerem Bremsen- und Reifenverschleiß, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Kraftstoffverbrauch durch verschiedene Busfahrer in einer Flotte könne um bis zu 20 Prozent variieren. Fusion Processing will deshalb das automatisierte Fahrsystem genau auf den besten Fahrer abstimmen und die Beschleunigung so optimieren, dass sie sanft und effizient sei. Das Fusion-System fragt dazu im Verkehr auch die Ampelanlagen ab und passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs an, um sicherzustellen, dass es bei Grün ankommt, was den Reifen- und Bremsenverschleiß weiter reduzieren soll.

Die Busse werden weiterhin von speziell geschulten "Autonomous Bus Professionals" besetzt, heißt es. Stagecoach rekritiert die Kräfte aus dem gesamten ostschottischen Geschäftsbereich. Diese erfahrenen Busfahrer sollen als "Sicherheitsfahrer" fungieren und das autonome System zusammen mit einem "Buskapitän" überwachen. Dieser "Buskapitän" soll sich im Fahrzeug bewegen, um mit den Fahrgästen über den Service zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten.

CAVForth2 baut auf Erfahrungen mit fünf vollwertigen autonomen Bussen auf. Für das automatisierte Fahrsystems CAVstar® wurden dabei eine Reihe von Radar-, LiDAR- und optischen Sensoren mit hochmodernen Verarbeitungseinheiten für künstliche Intelligenz kombiniert. Carla Stockton-Jones, UK Managing Director von Stagecoach: "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unseren Plänen, im Frühjahr in Schottland den ersten autonomen Bus einzusetzen, Pionierarbeit in dieser Technologie leisten. Wir freuen uns darauf, mit unseren Partnern im ganzen Land zusammenzuarbeiten, um CAVForth2 und die anderen autonomen Projekte, für die heute Mittel bewilligt wurden, einzuführen, die alle dazu beitragen werden, dass das Vereinigte Königreich bei den Fortschritten in der autonomen Technologie ganz vorne bleibt."

Der autonome Enviro 100AEV.
© Foto: Alexander Dennis
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