Man sei bereit, „Gespräche mit den EU-Regierungen über neue Regeln zur Verringerung der Schadstoffemissionen von Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Bussen und Lkw aufzunehmen“, teilte das EU-Parlament am Donnerstag, 9. November, nach einer Abstimmung zur geplanten Abgasnorm Euro 7 mit. Dabei hat das Parlament seine Verhandlungsposition zur Überarbeitung der EU-Vorschriften für die Typgenehmigung und Marktüberwachung von Kraftfahrzeugen (Euro 7) mit 329 gegen 230 Stimmen bei 41 Enthaltungen angenommen.
Auch wenn die Parlamentarier keine Verschärfung des Entwurfs wollen, gibt es im Nutzfahrzeugbereich doch einige Änderungen. Unter anderem schlagen die Abgeordneten auch „strengere Grenzwerte für Abgasemissionen vor, die im Labor und unter realen Fahrbedingungen für Busse und schwere Nutzfahrzeuge gemessen werden“, erklärten die Abgeordneten. Das Parlament möchte auch die Berechnungsmethoden und Grenzwerte der EU für Bremspartikelemissionen und Reifenabriebraten an internationale Standards angleichen, die derzeit von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa entwickelt werden.
Es sei gelungen, ein „Gleichgewicht zwischen Umweltzielen und den vitalen Interessen der Hersteller herzustellen“, sagte Berichterstatter Alexandr Vondra. „Es wäre kontraproduktiv, eine Umweltpolitik zu betreiben, die sowohl der europäischen Industrie als auch den Bürgern schadet. Mit unserem Kompromiss dienen wir den Interessen aller Beteiligten und halten uns von extremen Positionen fern.“ Das Parlament sei nun bereit, „Gespräche mit den EU-Regierungen über die endgültige Form des Gesetzes aufzunehmen“.
Hintergrund: Die aktuellen Emissionsgrenzwerte gelten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (Euro 6) sowie für Busse, Lkw und andere schwere Nutzfahrzeuge (Euro VI). Neu ist, dass der Euro-7-Vorschlag sich auch mit Umweltverschmutzung durch Bremsen und Mikroplastik aus Reifen befasst und Anforderungen an die Haltbarkeit von Batterien enthält.