Der autonom fahrende Kleinbus „Heat“ ist nach einem dreimonatigen Boxenstopp wieder in der Hamburger Hafencity auf der kompletten Teststrecke von 1,8 Kilometern Länge unterwegs. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h absolviert das Fahrzeug jetzt die Testfahrten zur Vorbereitung des nächsten Fahrgastbetriebes im Spätsommer.
Über die Wintermonate wurde der Technik des Shuttles ein umfangreiches Update verpasst. Die Sensoren wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht und ein zusätzlicher Lidar-Sensor installiert. Weitere Neuerungen sind ein verbessertes Bedien- und Anzeigen-Instrument für die Fahrzeugbegleiter sowie weiterentwickelte Scheinwerfer und Heckleuchten für ein „noch prägnanteres Erscheinungsbild“, so die Hamburger Hochbahn. Da die Teststrecke erweitert wurde, wurden zudem, in Kooperation mit der Stadt Hamburg, an diversen Schlüsselstellen neue Infrastruktur-Aufbauten in Betrieb genommen.
Straßenseitige Infrastruktur kommuniziert mit dem automatisierten Shuttle
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn bezeichnete das Projekt schon jetzt als „großen Erfolg“. Der autonome Shuttle sei unter realen Verkehrsbedingungen mitten in einer deutschen Metropole unterwegs und für „eine breite Masse erlebbar“, was dem Forschungsfeld den nötigen Schub verleihe.
Oberstes Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist die Beantwortung der Frage, ob autonome Kleinbusse sich für den Einsatz im ÖPNV eignen und akzeptiert werden. Bei dem Versuchsbetrieb kommuniziert die straßenseitige Infrastruktur mit dem automatisierten Shuttle und übermittelt ihm wichtige Umfeld-Informationen. Auch die Einbindung der Leitstelle eines Verkehrsunternehmens war zumindest in Deutschland eine Premiere.
Der Fahrgastbetrieb auf der kompletten Teststrecke ist für den Spätsommer geplant. Dann soll das Fahrzeug den Rundkurs inklusive fünf Haltestellen mit Passagieren autonom absolvieren, ein Fahrzeugbegleiter bleibt zur Sicherheit bis zum ITS-Weltkongress an Bord.