Es ist der erste Test in Thüringen für den Einsatz von Wasserstoff im öffentlichen Nahverkehr: In Weimar sind seit dem 10. November drei Wasserstoffbusse unterwegs. Nach Angaben der Stadt gibt es dazu eine Wasserstofftankstelle und eine Wasserstoffwerkstatt bei der Stadtwirtschaft. Laut dem Umweltministerium hat das Land Thüringen das insgesamt sechs Millionen Euro teure Projekt zu knapp 80 Prozent mit Geldern von der EU gefördert. Umgesetzt worden sei das Projekt laut der Stadtverwaltung innerhalb von 19 Monaten. Weimar wolle seinen Fuhrpark in den kommenden Jahren Schritt für Schritt auf Wasserstoffbusse umstellen.
Stengele: "Schwerpunkt eher in Industrie, Schwerlast- oder Schiffsverkehr"
"Wir brauchen solche Pilotprojekte auf kommunaler Ebene. So sammeln wir Erfahrungen mit Wasserstoff, auch im Nahverkehr", sagte Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) bei der Vorstellung des Projekts am 9. November in der Klassikerstadt. Den Schwerpunkt für den Einsatz von Wasserstoff sieht er künftig aber vor allem in der Industrie sowie im Schwerlast- oder Schiffsverkehr. Wasserstoff werde ein Premium-Energieträger zur CO2-Reduzierung bleiben, dessen Herstellung vergleichsweise teuer sei. Wichtig sei aber, Einsatzmöglichkeiten auszuprobieren. Gut sei, "wenn wir bei Wasserstofftankstellen auch auf die Kompetenz von Thüringer Unternehmen zurückgreifen können", so der Minister. Ein Wasserstoffprojekt für den Zugverkehr im Schwarzatal in Ostthüringen hatte das Land trotz Planungen letztlich nicht umgesetzt. Es sei mit Biokraftstoff eine ökologische und kostengünstigere Alternative für die Schwarzatalbahn gefunden worden, so das Ministerium auf Anfrage gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).