Wie am Mittwoch der Baden-Würtembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Landtag erklärte, werde momentan von einem technischen Defekt ausgegangen. Allerdings lauf die Brandursachenermittlung noch, zudem sei die ausgebrannte Abstellhalle weiter einsturzgefährdet. Brandermittler hätten den Brandort noch nicht betreten können, eine erste kriminaltechnische Untersuchung sei für Donnerstag vorgesehen. Wie Strobel allerdings erklärte, habe der Brand in einem von zwei zerstörten Elektrobussen seinen Ausgang genommen, insgesamt wurden vor einer Woche 25 Busse zerstört. Das betreffende Fahrzeug soll in Kürze begutachtet werden, was jedoch von einer Sicherung des Hallendaches abhängt. Ob es bei diesem Bus um einen Mercedes-Benz oder einen der beiden Volvo handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Die SSB verfügt über Batterieelektrische Busse der Hersteller Mercedes-Benz und Volvo. Die eCitaro sind mit neuartigen LMP-Feststoffbatterien von BlueSolutions als auch mit klassischen NMC-Batterien vom deutschen Hersteller Akasol ausgestattet. Anfang dieses Jahres wurden Busse mit LMP-Akkus für eine Überprüfung zurückgerufen, Grund waren mögliche Isolationsfehler bei den Zellmodulenwegen, was zu einem Zellschluss führen könnte. Die beiden batterieelektrischen Gelenkbusse Volvo 7900 sind mit NMC-Akkus von Akasol ausgerüstet. BUS TV hat einen der beiden Volvo 7900 der SSB bereits ausführlich vorgestellt.
60 Busse konnten von Mitarbeitern der SSB gerettet werden und wurden auf dem Gelände der Canstatter Wasen geparkt. Dabei wurden sechs Personen leicht verletzt, zwei von ihnen kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.
Auf dem Betriebshof Gaisburg sind 140 Busse stationiert. Die Gesamtfläche des Hofes beträgt mehr als 42.000 Quadratmeter. Der Hof teilt sich in das mit einem Dach komplett bedeckte Depot sowie einen Bereich mit Werkstatt, Waschhalle und Büros. 2020 wurden 150 kW-CCS Ladesäulen im Depot installiert (Siehe Foto).
Update 7.10.2021, 18:00 Uhr
Wie es in einer dpa-Meldung heißt, könnte der Brand nach einer ersten Einschätzung der Polizei beim Laden eines Elektrobusses ausgelöst worden sein. Zu diesem Ergebnis kommen die Ermittler nach der Überprüfung der Daten des Brandmeldesystems und der damit verbundenen Temperatursensoren, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag mitteilte. Es werde deshalb derzeit von einem technischen Defekt als Brandursache ausgegangen. Weitere Untersuchungen seien aber notwendig. (dpa)