Die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns blickt verhalten positiv Richtung Herbst. Das ergab eine Umfrage des Landestourismusverbandes unter mehr als 350 Unternehmen, darunter Hotels und rund 90 Freizeitanbieter. Demnach hat sich die wirtschaftliche Lage seit dem Spätsommer weiter entspannt und ist so gut wie nie im Pandemiegeschehen. Elf Prozent der Beherbergungsbetriebe sind im September beziehungsweise Anfang Oktober auf staatliche Hilfe angewiesen; im August lag der Anteil bei rund 13 Prozent. „Eine gute Herbstsaison ist eine Voraussetzung dafür, dass sich die Betriebe weiter erholen“, sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes.
Buchungsimpulse für die Nebensaison
Derzeit wirbt der Verband vornehmlich im Hamburger und Berliner Raum für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Der Herbst des vergangenen Jahres ging trotz des Lockdowns ab November als statistisch bislang stärkster Herbst in die Aufzeichnungen ein. Die Erwartungen an diesen Herbst sind noch einmal etwas höher. Laut Umfrage sind die Unterkunftsbetriebe im Durchschnitt im Oktober bereits zur Hälfte ausgebucht, im November und Dezember zu jeweils 17 Prozent. Die erwartete Auslastung liegt jeweils höher: für Oktober bei 60 Prozent, für November bei 26 Prozent und für Dezember bei knapp 30 Prozent.
Personalmangel wird zum Dauerthema
Angesichts anhaltend hoher Nachfrage wird der Personalmangel zum Dauerthema in der Branche. Dabei sind es laut Umfrage vor allem Auszubildende und Aushilfen, die für die Deckung des Bedarfes bis zum Ende des Jahres fehlen (51 bzw. 31 Prozent). Aber auch die offenen Stellen für festes Personal können weiter nicht in Gänze besetzt werden: 14 Prozent fehlen für die Herbstmonate Teilzeitkräfte, zwölf Prozent mangelt es an Vollzeitkräften.
Preise befinden sich im Steigflug
Im Zuge der starken Nachfrage sind auch die Preise etwas höher. Dabei bewegt sich die Steigerung im Vergleich zu 2020 im Durchschnitt bei sieben Prozent, im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bewegt sie sich mit elf Prozent im unteren zweistelligen Bereich. Noch etwas geringer fallen Preissteigerungen bei den Freizeitanbietern aus. Demnach beträgt die durchschnittliche Erhöhung im Vergleich zu 2020 drei Prozent; im Vergleich zu 2019 liegt sie bei neun Prozent.
Freizeitanbieter wollen zwischen 2G und 3G wählen
Bezüglich der 2G- oder 3G-Regelung zeichnet sich folgendes Bild: Jeder dritte Beherberger (35 Prozent) und sogar jeder zweite Freizeitanbieter möchte die Wahl haben, sich entweder für die 2- oder für die 3G-Regel entscheiden zu können. Jeder zweite Beherberger möchte laut Umfrage die 3G-Regel beibehalten, bei den Freizeitanbietern sind dies 37 Prozent. 17 Prozent der Beherberger sowie zwölf Prozent der Freizeitanbieter sprechen sich für die 2G-Regelung aus.