Die Urlaubsnachfrage bleibe hoch, so der Deutsche Reiseverband (DRV) in einer ersten Zwischenbilanz der diesjährigen Sommerreisesaison. „Die Lust auf Reisen lassen sich die Deutschen trotz aller Krisen und ökonomischen Herausforderungen nicht nehmen“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig, der hinzufügte: „Die gut abgesicherte Pauschalreise bleibt dabei sehr gefragt.“ Der DRV erwartet für über Reiseveranstalter organisierte Urlaube für die Sommersaison 2025 (April bis Oktober) ein Umsatzwachstum von drei Prozent. Die individuell selbstorganisierten Reisen entwickeln sich mit einem Umsatzminus von zwei Prozent rückläufig.
Umsatzplus, aber weniger Reisende
Für den Gesamtreisemarkt – Veranstalter und Individualreisemarkt zusammengerechnet – ergibt sich ein prognostizierter Umsatzanstieg von einem Prozent für den Sommer, wie aus der DRV-Prognose für Urlaubs- und Freizeitreisen ab mindestens einer Übernachtung hervorgeht. Die Anzahl der Reisenden wird laut Prognose um zwei Prozent zurückgehen, da besonders bei den individuellen Urlauben mit Auto, Bus oder Bahn mit etwas weniger Reisenden gerechnet wird. Die höchsten Umsatzzuwächse in der Sommersaison werden für Kreuzfahrten (plus sechs Prozent), Fernreisen (plus sechs Prozent) und Reisen in östlich gelegene Mittelmeerländer (plus fünf Prozent) erwartet.
Auf Sommerurlaub im Ausland nicht verzichten
„Die Deutschen wollen auf ihren Sommerurlaub im Ausland nicht verzichten. Aber sie entscheiden sich in diesem Jahr auch vermehrt für traditionell preisgünstigere Zielgebiete – etwa für Bulgarien, Tunesien, Ägypten oder auch Albanien“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Die Top 3 der beliebtesten Flugpauschalreiseziele sind auch in diesem Sommer Spanien, die Türkei und Griechenland.“ Nachdem in diesem Jahr bereits sehr früh gebucht worden war, zog laut DRV in den vergangenen Wochen das Last-Minute-Geschäft spürbar an. Bei den kurzfristigen Buchungen konzentriert sich die Nachfrage auf viele der beliebten Mittelstreckenziele wie Türkei, Ägypten, die Balearen und Griechenland.
Umsätze für den Veranstaltermarkt steigen
Für das gesamte Touristikjahr 2024/25 (und damit einschließlich der abgeschlossenen Wintersaison 1. November 2024 bis 30. April 2025) zeigt sich laut DRV eine ähnliche Entwicklung wie im Sommer: Die Umsätze für den Veranstaltermarkt werden laut Prognose um vier Prozent steigen. Dabei weisen Kreuzfahrten ein Plus von acht Prozent auf, so der DRV. Für die erdgebundenen Reisen mit Auto, Bus oder Bahn zeige sich auch für das Gesamtjahr mit einem prognostizierten Umsatzminus von zwei Prozent ein Rückgang. Insgesamt entwickele sich „der Markt der über Reiseveranstalter organisierten Urlaube damit auch im gesamten Touristikjahr nach wie vor besser als der individuell organsierte Markt“, so der DRV weiter.
Weiter starke Nachfrage für Kreuzfahrten
Für das kommende Reisejahr mit der im November beginnenden Wintersaison 2025/26 (1. November 2025 bis 30. April 2026) rechnet der DRV ebenfalls mit leicht steigenden Umsätzen. Schon jetzt zeigt sich bei den Vorausbuchungen von Veranstalterreisen (derzeit drei Prozent Umsatzplus) für die Wintersaison eine starke Nachfrage nach Fernreisen sowie Kreuzfahrten. „Fernreisen ebenso wie der Urlaub auf dem Wasser treiben derzeit das Wintergeschäft an“, sagte DRV-Präsident Fiebig.